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Aktionsform

Moderationsmethode

 Infobox

Lernziel Kopf, Herz
Konkretisierung sprachlich
Aktivierung interaktiv, erarbeitend
Sozialform Gruppenarbeit, Plenum
Lernphase Erarbeiten
Material/ Medien Pinnwand, Pinnwandpapier, Karten, Moderationsstifte, Pinnnadeln
Verwandte Fallbesprechung, Vier-Felder-Tafel, Zukunftswerkstatt, Clustern, Open Space
Teilnehmerzahl bis 15
Zeit 2 Std. – 2 Tage
oder: Metaplan-Technik
 
Die Moderationsmethode kann zur Problem- und Ideenfindung, Problemlösung sowie zur Vorbereitung von Entscheidungen eingesetzt werden.
Der Moderator hilft der Gruppe eigenverantwortlich zu arbeiten und Lösungen für ihre Fragen oder Probleme zu finden. Er beteiligt sich nicht inhaltlich, sondern ist nur für die Methode verantwortlich. Er führt die Gruppe durch die Phasen der Methode, führt in ihre Regeln und Materialien ein und agiert durch Fragen als Gesprächshelfer.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Der Moderator führt die TN durch die verschiedenen Phasen der Moderation.
Übersicht Moderationszyklus:
 
1. Anwärmen:
2. Sammeln
Wichtig: In allen folgenden Schritten treffen die TN die Entscheidungen.
3. Bewerten
4. Bearbeiten

Beispiel: Fragen für die Kleingruppen
  1. Ist-Kritik: Worin besteht genau das Problem?
  2. Soll-Vorstellungen: Welche Lösungsmöglichkeiten sind denkbar?
  3. Evtl. Widerstände: Welche Lösungsmöglichkeiten sind realisierbar?
  4. Evtl. erste Maßnahmen: Welche konkreten Schritte schlagen Sie vor? Wer macht was mit wem bis wann?
5. Entscheiden
6. Abschließen

Moderationsmethoden_Phasen

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Die vorgestellte Technik ist von der Unternehmensberatung Metaplan GmbH (Quickborn), vor allem von Eberhard Schnelle, Mitte der siebziger Jahre entwickelt worden. Workshops, Meetings, Teamsitzungen oder andere Formen von ergebnisorientierten Besprechungen sind heute Alltag in vielen Organisationen. Die Moderationsmethode bietet eine strukturierte Arbeitsform um die Effektivität, Effizienz und Qualität dieser Zusammenkünfte zu verbessern.
Mit der Moderationsmethode wird eine Philosophie verfolgt, in der Mitsprache, Mitbestimmung und Mitverantwortung der Beteiligten im Mittelpunkt stehen. Nicht über die Köpfe der Menschen hinweg, sondern mit den Kompetenzen der Gruppe wird gearbeitet. Die dadurch angestrebte Transparenz über Entscheidungsprozesse und die Beteiligung der TN können die Identifikation der TN mit den Ergebnissen begünstigen.
Deshalb sollte die Methode auch nicht eingesetzt werden, wenn Entscheidungen bereits feststehen. “Scheinbeteiligung“ oder das nachträglich “hinmoderieren“ zu bereits getroffenen Entscheidungen kommen leider immer wieder vor. Sie untergraben jedoch das Vertrauen in Leitung und Moderation und diskreditieren die Methode. Besser ist es, die bestehenden Entscheidungen als Grundlage für eine Erarbeitung der Umsetzungspläne zu nutzen. Hierfür kann die Moderationsmethode sehr gut eingesetzt werden.
Die Moderationsmethode hat mit der Zukunftswerkstatt den historischen Hintergrund, das demokratische Anliegen und z.T. die Regeln gemeinsam. Des Weiteren können die Techniken der Moderationsmethode (z.B. Mind-Mapping, Zurufabfrage, Kartenabfrage, Punktabfrage) auch in Lehr-/Lernprozessen sehr gut eingesetzt werden.

Regeln der Moderation

Die folgenden Regeln können für Ihre TN auf einem Flipchart visualisiert werden (Visualisierung).
Moderationsmethoden_Kooperationsregeln

Moderationsmethoden_RegelnBeschriften

Tipps für den Moderator:

Moderationstechniken:

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:
Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Dauscher/Maleh 2006, Graessner 2008; Hartmann/Rieger/Funk 2007; Klebert/Schrader/Straub 2006; Lehmeier/Müller 2003; Mehrmann 1993; Neuland 2003; Schnelle-Cölln/Schnelle 1998; Sperling/Stapelfeldt/Wasseveld 2007
 
Dr. Balkes rät: „Beachten Sie, dass die Moderationsmethode ursprünglich eine Arbeits- und keine Lernmethode ist. Bedenken Sie stets, wie intensiv Sie die Methode oder welche Elemente Sie in Kursen nutzen können.“
 
Autoren: Ulrich Papenkort, Mirjam Soland