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Aktionsform

Brainstorming

 Infobox

Lernziel Kopf
Konkretisierung sprachlich
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Plenum
Lernphase Erarbeiten
Material/ Medien Flipchart, evtl. Karikaturen o.Ä.
Verwandte Methode 6-3-5, Kartenabfrage, Zukunftswerkstatt
Teilnehmerzahl bis 30
Zeit 10-30 Min.

Auf besondere Art werden in einem „Gedankensturm“ Einfälle gesammelt, um möglichst vielfältige und originelle Lösungen für ein Problem zu finden („Feuerwerk an Ideen zünden“).

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Variante: Brainwriting

Das Brainwriting funktioniert ähnlich wie das Brainstorming. Die Teilnehmer schreiben auf einem Blatt Papier oder Moderationskarten ihre Ideen auf. Die Ergebnisse werden sichtbar auf einem Tisch oder dem Boden ausgelegt. Die anderen Teilnehmer lesen die Karten und haben die Möglichkeit, die Ergebnisse zu ergänzen oder selbst neue Karten/Blätter zu schreiben. Die Regeln für das Brainwriting entsprechen denen des Brainstormings (s.o.).

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Brainstorming ist eine Aktionsform, die gezielt einen Synergieeffekt hervorrufen möchte (= Potenzierung der Leistung aller Beteiligten). Der äußere Rahmen für das Brainstorming sollte gezielt so gestaltet werden, dass er sich vom normalen Seminargeschehen abhebt. Stellen Sie eine kreative Umgebung her (z.B. durch Bilder, Musik, Wechsel von Raum oder Sitzordnung). Das Besondere der Situation kann durch ein bestimmtes Ritual symbolisiert werden. Es bietet sich auch an, eine (kleine) Kreativitätsübung vor der Methode durchzuführen (z.B. Rätsel, Aktivierungsübungen, o.Ä.). Das Problem oder die Fragestellung soll auf jeden Fall für die TN von Bedeutung sein. Außerdem müssen die Ergebnisse für den weiteren Gang des Unterrichts Folgen haben, sonst wird mittelfristig die Motivation und Ernsthaftigkeit der TN untergraben. Als bloßer “Aufhänger“ und einfallsloser Alltagseinstieg sollte Brainstorming nicht missbraucht werden. Ansonsten verpufft die Kraft dieser Aktionsform. Das Setting durchbricht häufige Kreativitätsbarrieren wie z.B. Angst vor Kritik und Blamage, festgefahrene Denkgewohnheiten, Schwarz-Weiß-Denken, Konformitätsdruck, Killerphrasen (z.B. „Das haben wir schon immer so gemacht!“, „Da kann man halt nichts machen!“; Störungen), die zu schnelle positive und negative Bewertung und das Verwerfen scheinbar abwegiger Ideen. Denn Kreativität beinhaltet gerade das „Abwegige“ und Noch-nicht-da-Gewesene. Deshalb ist es für das Gelingen des Brainstormings entscheidend, sich an die folgenden Regeln zu halten:


Anschrieb auf Flipchart oder Tafel:
Brainstorming_Regeln

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:

 Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Bono 2010, 1989; Boos 2007; Clark 1978; Knieß 2006; Knoll 2007; Rawlinson 1996; Sperling/Stapelfeldt/Wasseveld 2007; Staudte 1995

Dr. Balkes rät: „Das Brainstorming als Methode scheint einfach zu sein und wird deswegen verstümmelt allzu oft auch dort eingesetzt, wo es nicht hingehört, etwa nach dem Motto: ,Ach, da machen wir doch einfach ein Brainstorming vorher …‘ Brainstorming aber ist mehr und etwas anderes als die landläufige Frage: ‚Was fällt Ihnen denn dazu ein?‘ “

Autoren: Ulrich Müller, Mirjam Soland