Medium/Material
Tafel
Die Standardtafel besteht aus einer Mittelfläche und zwei ausklappbaren Seitenflügeln. Sie ist entweder verschiebbar oder fest im Raum montiert. Ihre Schreibflächen sind dunkelgrün verschiefert, kunstoffbeschichtet oder stahlemailliert. Geschrieben wird auf der Tafel mit weißer bzw. farbiger Kreide.
1. Einsatzmöglichkeiten
- zur Präsentation von Informationen
- zur Strukturierung des Lernprozesses
- um Lern- und Arbeitsergebnisse festzuhalten
- als Sammel- und Ordnungsfläche für Teilnehmerbeiträge
2. So wird’s gemacht
- weiße Kreide (gibt es in ungefähr 10 cm langen Stücken mit rundem und eckigem Querschnitt),
- farbige Kreide zur Schriftgestaltung (bewährt haben sich gelb, hellgrün, orange und rot; andere sieht man schlecht auf dem i.d.R. grünen Grund; bedenken Sie eine mögliche Rotgrün- Schwäche Ihrer TN; besonders braune Kreide auf grünem Untergrund ist für sie schlecht zu erkennen),
- Schwamm zum Ausbessern und Löschen,
- Wischlappen zum Trocknen der Tafel,
- evtl. Zeichenvorlagen für Ihr Tafelbild,
- evtl. Schablonen für häufig verwendete Umrisse (z.B. Kreise, Sprechblasen usw.),
- evtl. Tafellineal (z.B. Vierkantholz).
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Die Tafel gehört wie
Flipchart und
Pinnwand zu den sogenannten Dauermedien. Ihre Informationen bleiben lange im Seminarraum erhalten und prägen sich so besser ein. Allerdings: Bei vielen Erwachsenen weckt die Tafel schlechte Erinnerungen an die eigene Schulzeit und an langweiligen Frontalunterricht. Viel wichtiger als bei anderen Medien ist daher eine sorgfältige Präsentation (s.u.).
Die entscheidenden Vorteile der Tafel:
- Sie können ihre Visualisierung direkt vor den Augen der TN Schritt für Schritt entstehen lassen. Sie und die TN schreiben annähernd im gleichen Tempo. Aber Vorsicht: Sprechen Sie trotzdem immer mit Ihren TN und nicht mit der Tafel!
- Zum Sammeln und Ordnen von Teilnehmerbeiträgen bietet die Tafel eine gute Alternative zur Pinnwand. Geschriebenes kann leicht gelöscht, verändert oder ausgebessert werden.
- Die Tafel bietet im Vergleich zum Overhead-Projektor oder zum Flipchart viel Raum – ideal für Vergleiche (z.B. pro und contra …), Auflistungen, kleine Tabellen usw.
Wir empfehlen die Tafel, wenn nicht nur überblicksartig informiert werden soll (
Overhead-Projektor), sondern wenn Sie etwas langsam, Schritt für Schritt entwickeln wollen, das mehr Platz braucht.
Tipps für die Tafelgestaltung
- Bauen Sie Symbole ein (z.B. Kreise für Gedanken; große Ausrufezeichen für besonders Wichtiges, Pfeile für Folgen, Blitze für kritische Einwände).
- Lockern Sie durch einfache Zeichnungen auf.
- Verwenden Sie Farben zum Hervorheben besonders wichtiger Punkte (Visualisierung).
- Schreiben Sie in großen Buchstaben.
- Nutzen Sie die Tafel und ihre Flügel, um Ihre Anschriften zu gliedern.
- Entwickeln Sie wichtige Tafelbilder vorher. Um sich die Arbeit zu erleichtern, sollten Sie sich Vorlagen (Platzeinteilung) auf normalem Papier entwerfen, die Sie dann an der Tafel vergrößern können.
- Für das Tafelschreiben hilft nur Übung. Mit Kreide schreibt es sich anders als mit Moderationsstiften! Je öfter Sie jedoch mit Kreide umgehen, umso sicherer werden Sie in der Handhabung. Auch das Zeichnen an der Tafel ist einfacher, als man denkt. Nach einiger Übung fällt es Ihnen sicher nicht mehr schwer, einfache Männchen, Häuser u.a. zu zeichnen. Eine selbst erstellte Karikatur wirkt besser als eine aufgelegte Folie und zeugt von Kreativität und Mut.
- Überprüfen Sie ab und zu von der letzten Sitzreihe aus, ob Ihre Tafelanschriften gut lesbar sind.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme:
Vorteile/Chancen:
- brauchbar, wenn mitgeschrieben werden soll
- häufiger vorhanden als Pinnwand oder Flipchart
- freie Gestaltungsmöglichkeiten
- leichtes Korrigieren von Fehlern („Schwamm drüber“)
- hohe Umweltverträglichkeit
Nachteile/Probleme:
- unangenehme Erinnerungen an die Schulzeit evtl. Lernblockade
- wird als altmodisches Medium abgetan und deshalb oft nur nachlässig benutzt
- doppelte Arbeit: Präsentationen müssen zu Hause vorbereitet und an der Tafel reproduziert werden
- evtl. „staubige“ Angelegenheit
Literaturhinweise: Bühs 1999; Langner-Geißler/Lipp/Will 1994; Meyer 2007; Müller/Papenkort 1993
Autor: Martin Alsheimer