Aktionsform
Zurufabfrage
Infobox
Lernziel |
Kopf |
Konkretisierung |
sprachlich |
Aktivierung |
interaktiv, erarbeitend |
Sozialform |
Plenum |
Lernphase |
Einsteigen, Erarbeiten, Integrieren, Auswerten |
Material/ Medien |
Pinnwand, Karten, Pinnnadeln, Moderationsstifte, Moderationskarten |
Verwandte |
7 VIPs, Kartenabfrage, Brainstorming, Clustern, Reframing, Themenspeicher |
Teilnehmerzahl |
bis 25 |
Zeit |
10-20 Min. |
Auf eine Frage des SL „rufen“ die TN ihm Antworten zu, die mitgeschrieben werden (Alternative zur Kartenabfrage).
1. Einsatzmöglichkeiten
- um Themen, Probleme, Fragen, Ideen zu sammeln,
- zum Brainstorming und für Assoziationsketten
- wenn eher wenig Antworten zu erwarten sind
- zum Vorstellen von Erwartungen und Interessen
2. So wird’s gemacht
- Die Zurufabfrage benötigt neben dem Moderator, in der Regel dem Dozenten, einen Schreiber (beim Team-Teaching den zweiten Dozenten oder den Co-Moderator). Falls Sie alleine die Veranstaltung durchführen, können Sie auch mit einem bereitwilligen TN zusammenarbeiten.
- Sie haben wie bei der Kartenabfrage ein oder mehrere Pinnwände vorbereitet. Visualisieren Sie die dazugehörende Fragestellung als Überschrift auf der Pinnwand. Die Frage ist für den weiteren Verlauf der Veranstaltung wichtig.
- Sie leiten die Frage mit wenigen Worten ein, lesen sie vor und bitten um erste Antworten aus dem Plenum. Wiederholen Sie den Kern jeder Antwort, um Klarheit herzustellen (evtl. nachfragen) und zugleich dem Schreiber die endgültige Formulierung zu diktieren – mit Einverständnis der Antwortenden.
- Der Schreiber notiert nur, was der Moderator diktiert, und zwar Antwort für Antwort auf je eine rechteckige Karte, „Gegenargumente“ auf ovale Karten.
- Ordnen bzw. clustern Sie die Karten von sich aus, wenn 8–10 „Argumente“ gesammelt sind, nach Sinnzusammenhängen, nicht nach dem zeitlichen Ablauf.
- Lesen Sie zum Schluss (i.d.R. wenn das Plakat bzw. die Pinnwand voll ist) alle Antworten noch einmal vor.
- Zum Priorisieren der Antworten und zur Entscheidung zum weiteren Vorgehen können Sie mit der Punktabfrage weiterarbeiten.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Wenn die Antworten am Anfang i.d.R. auch eher stockend kommen, so gibt es doch bald einen Zeitpunkt, an dem der Schreiber mit dem Verfassen der Karten kaum noch nachkommt. Sie müssen dann gelegentlich bremsen, um niemanden zu übergehen. Für gewöhnlich aber kommt es zur Selbstkontrolle der Gruppe, wenn sie den Schreiber sieht.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- Brainstorming-Effekt durch Assoziationsketten
- alle Beiträge sind gleichwertig
- Ergebnisse sind gleich dokumentiert
Nachteile/Probleme:
- passivere TN könnten in den Hintergrund gedrängt werden
- späteres Einordnen/Clustern kann aufwendig werden
Literaturhinweise: Dauscher/Maleh 2006; Klebert/Schrader/Straub 2006; Mehrmann 1993; Neuland 2003; Schnelle 1982; Schnelle-Cölln/Schnelle 1998; Sperling/Stapelfeldt/Wasseveld 2007
Dr. Balkes rät: „Begehen Sie nicht den Fehler, über den Kopf des Antwortenden hinweg Ihre eigene Formulierung durchzudrücken. Auch wenn dieser TN nicht protestiert, wird er dadurch entmutigt.“
Autor: Ulrich Papenkort