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Aktionsform

7 VIPs

Infobox

Lernziel Kopf
Konkretisierung sprachlich vermittelt
Aktivierung darbietend, interaktiv, erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Plenum
Lernphase Integrieren
Medien/ Material Flipchart, Moderationskarten
Verwandte Transfer, Ritual
Teilnehmerzahl bis 40
Dauer 10 - 15 min.

Am Ende eines Seminartages oder einer Unterrichtseinheit werden die sieben wichtigsten Punkte (= 7 Very Important Points) noch einmal zusammenfassend dargestellt.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Hinweis: Diese Variante funktioniert nur bei kleineren Seminargruppen richtig gut; in großen Gruppen ist die Variationsbreite oft zu groß. Was das Wichtigste war, kann von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Trotzdem ist es überraschend, dass es bei vielen Punkten oft eine große Übereinstimmung gibt.

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Seminartage sind lang, und in der Regel passiert an so einem Tag sehr viel: Der Trainer vermittelt Infos, Teilnehmende berichten von Erfahrungen, neue Ideen und Lösungen für Praxisprobleme werden gemeinsam entwickelt und, und, und… Wie viel davon können die Teilnehmenden tatsächlich behalten – und wie viel wird absehbar verloren gehen?

„7 VIPs“ interpretiert das bekannte Akronym der „Very Important Persons“ als „Very Important Points“ neu und ist eine besondere Form, am Ende eines Seminartages (oder ggf. auch einer Seminareinheit) das Allerwichtigste noch einmal in sieben knappen und knackigen Aussagen zusammenzufassen. Dabei sollte diese Zusammenfassung nicht nur die vom Kursleiter eingebrachten Inhalte berücksichtigen, sondern auch das einbeziehen, was von den Teilnehmenden an Erfahrungen, Berichten, Eindrücken und Feedbacks eingebracht wurde, also z.B. auch die Ergebnisse einzelner Arbeitsgruppen etc. Es geht nicht darum, aus Präsentationen noch einmal Folien zu zeigen o.Ä., sondern tatsächlich den ganzen Tag zu rekapitulieren und das besonders (Be-)Merkenswerte „herauszupicken“. Die 7 VIPs müssen also „live und vor Ort“ am Ende des Tages entwickelt werden. Natürlich kann man schon vorher Ausschau nach geeigneten Punkten halten.

Die Zahl sieben ist nicht willkürlich gegriffen. Unser Gedächtnis kann maximal etwa sieben Sinneinheiten auf einmal erfassen und verarbeiten. Deswegen erleichtert die Beschränkung auf sieben sehr das Erinnern der VIPs. Natürlich kann man auch eine andere, niedrigere Zahl wählen.

Varianten

Es gibt verschiede Möglichkeiten, zu diesen „7 VIPs“ zu kommen:

Ein Praxisbeispiel

In einer Einheit „Presenting in English“ (für eine deutsche Seminargruppe) wurde den ganzen Tag eine Vielzahl von Aspekten behandelt und in kleinen Übungseinheiten praktisch geübt. Das Flipchart-Set zu dieser Einheit – das die Teilnehmer später als Fotoprotokoll erhalten sollten – umfasste etwa 35 Flips – ziemlich viel. Zu viel, um wirklich alles dauerhaft zu behalten.

Am Ende des Tages erklärte der SL den Teilnehmenden, was es mit den „7 VIPs“ auf sich hat. Er bat sie, zunächst einmal jeder für sich, das eine Highlight herauszusuchen: „If you replay this day in your memory: What was the most Important Point for you? What do you definitely want to keep in mind for your next presentation in English?“ Anschließend ließ sich der SL von der Gruppe diese Punkte zurufen und hielt sie, als kurze und knackige Tipps formuliert, auf einem Flipchart fest.

4. Vorteile / Chancen – Nachteile / Probleme

Vorteile / Chancen:

Nachteile / Probleme:

Autor: Ulrich Müller

Dr. Balkes rät: „Bitte bedenken Sie: Die Aktionsform spiegelt nur ein ungefähres Meinungsbild der Gruppe wider und zeichnet kein präzises Bild. Deswegen sind die 7 VIPs kein Auswahlverfahren. Wenn z.B. eine Entscheidung getroffen werden soll, mit welchen Ergebnissen später weitergearbeitet werden wird, benötigen Sie ein stärker kontrolliertes Verfahren, z.B. per Zurufabfrage viele Punkte sammeln, per Punktabfrage auswählen lassen, das Ergebnis noch einmal auf einem Flipchart festhalten“.