zurück

Aktionsform

Problem-Ursache-Lösung-Schema (PULS)

Infobox

Lernziel Kopf, Herz
Konkretisierung sprachlich vermittelt, unmittelbar
Aktivität für die Lernenden erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Plenum
Lernphase Erarbeiten, Integrieren
Medien/ Material Pinnwand, Karten, Stifte, Tabellensoftware, Flipchart
Verwandte Graffiti, Maßnahmenplan, Reframing
Dauer 30−90 Min.
Teilnehmerzahl 4−30

Oder: Problem-Analyse-Schema, Problem-Analyse-Lösung

Das Problem-Ursache-Lösung-Schema (PULS) ist eine gleichermaßen einfache wie effektive Vorgehensweise um Problemstellungen intensiv und gründlich zu bearbeiten. Themen werden dabei unter die Lupe genommen, konkret beschrieben, in Teilschritte gegliedert und direkt mit Lösungsvorschlägen versehen.

Das PULS basiert auf einer für alle Bearbeiter gleichen Struktur. Aus diesem Grund führt diese Aktionsform schnell zu arbeitsfähigen Gruppen und vergleichbaren Ergebnissen.

1. Einsatzmöglichkeiten

 

2. So wird’s gemacht

Vorbereitung

In der Veranstaltung

PULS-Tabelle

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Entscheidend für den Erfolg dieser Aktionsform sind zwei Dinge: die passenden Leitfragen und die Art und Weise der Visualisierung. Die Leitfragen folgen dabei immer einem ähnlichen Muster: Ausgehend vom Problem oder einem Problemaspekt führen zwei oder drei weiterführende Fragen zu einer Vielzahl möglicher Lösungsansätze.

Geeignete Leitfragen können sein (beliebig abänderbar und untereinander kombinierbar):

Erste Spalte Zweite Spalte Dritte Spalte Vierte Spalte
Nennen Sie das Problem Nennen Sie die Ursachen Nennen Sie mögliche Lösungen Nennen Sie Ressourcen, die bei der Lösung nützlich sein können
Das ist unser Problem/Problemaspekt Daran liegt es, dass wir das Problem haben So stellen wir die Ursache ab (Lösung) Was könnte die Problemlösung behindern (Fallstricke)
So heißt unser Problem/Problemaspekt Wie äußert sich das Problem Was könnte getan werden? Welche Lösung fällt uns dazu ein? (Lösung)

In der Regel werden die Lösungsansätze in Gruppen erarbeitet und dann im Plenum weiter diskutiert. Im Fokus steht in der Phase der Erarbeitung also eher die Schaffung eines Lösungsraums mit vielen Ideen und Ausprägungen, und nicht die eine „richtige“ Lösung.

Die Darstellung an der Pinnwand kann für ungeübte Gruppen eine Herausforderung darstellen, da der Platz schnell eng wird. Dies geschieht vor allem dann, wenn nachträglich Ergänzungen und/oder neue Ideen in der Tabelle untergebracht werden sollen. Diesem Umstand kann man Rechnung tragen, indem man nicht direkt auf das Pinnwandpapier schreibt, sondern auf Karten. Alternativ bietet es sich gerade bei dieser Methode an, in einer Tabellenkalkulation am Beamer zu arbeiten. Für kleinere Themen oder die Betrachtung begrenzter Themenaspekte ist auch die kreisförmige Darstellung möglich. Dabei wird das Thema in einen Kreis in der Mitte eines Flipcharts geschrieben. Ursachen und Lösungen werden dann, analog zur Darstellung in Tabellenform in die äußeren Ringe notiert.

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile & Chancen:

Nachteile & Probleme:

Literatur: Seifert 2009.

Autor: Jan-Torsten Kohrs

Dr. Balkes: „Ich liebe Workshops mit PULS! Toll ist, dass hier die Teilnehmer selber ihre Probleme nominieren und dann weiter bearbeiten. Für mich als SL ist das natürlich entlastend. Und wer die grundsätzliche Arbeitsweise einmal kennengelernt hat, der wird sie bestimmt gerne weiterverwenden!“

Für die Literaturliste: Josef W. Seifert: Visualisieren Präsentieren Moderieren. Gabal Verlag: Offenbach 2009.