Aktionsform
Graffiti
Infobox
Lernziel |
Kopf, Herz
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Konkretisierung |
sprachlich |
Aktivierung |
erarbeitend |
Sozialform |
Einzelarbeit, Gruppenarbeit
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Lernphase |
Einsteigen, Erarbeiten, Integrieren, Auswerten
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Material/ Medien |
Arbeitsblatt, Pinnwände, Moderationsstifte
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Verwandte |
Blitzlicht, Erwartungsinventar, Problem-Ursache-Lösung-Schema, Vier-Felder-Tafel, Vier Ecken
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Teilnehmerzahl |
bis 25 |
Zeit |
30-45 Min |
oder: Satzergänzung, Onkel-Otto-Zettel, Impulsplakate
Die TN vollenden angefangene Sätze nach dem Muster: „In unserem Kurs gefällt mir, dass …“.
1. Einsatzmöglichkeiten
- in der Anfangsphase eines Seminars, um Interessen und Motivationen zu erkennen (z.B. „Mich reizt an diesem Seminar …“)
- zum Einstieg in ein Thema (z.B. „An meinem Arbeitsplatz stört mich, dass …“) und damit als Ausgangspunkt für eine Diskussion oder ein Rundgespräch
- zur Zwischenevaluation (z.B. „Mir hat bisher gefallen, dass …“, „Bis zum Ende des Seminars erhoffe ich mir, dass …“)
2. So wird’s gemacht
Variante 1: Einzelarbeit mit Bewegung
- Schreiben Sie jeden Satzanfang einzeln auf ein Plakat.
- Hängen Sie die Plakate mit genügend Abstand im Veranstaltungsraum aus.
- Laden Sie die TN ein, umherzugehen und zu jedem angefangenen Satz ihre persönliche Fortsetzung zu schreiben.
Variante 2: Gruppenarbeit
- Bereiten Sie Plakate vor, bei denen der Satzanfang jeweils am oberen Blattrand des Plakates steht. Die TN bilden so viele Kleingruppen (3–7 Personen), wie Plakate mit unterschiedlichen, angefangenen Sätzen vorhanden sind.
- Fordern Sie die Gruppe auf, zum jeweiligen Satzanfang eine gemeinsame Fortsetzung zu überlegen und die Satzergänzung an den unteren Rand des Plakates zu schreiben. Die entsprechende Zeile wird anschließend nach hinten geknickt und damit versteckt.
- Auf ein Zeichen hin gibt jede Gruppe ihr Plakat nach rechts weiter. Von links kommt ein neues Plakat mit einem neuen angefangenen Satz.
- Jede Gruppe überlegt nun wieder eine Ergänzung und sorgt durch Umknicken dafür, dass ihre Satzergänzung der nachfolgenden Gruppe noch verborgen bleibt – bis alle Plakate einmal durchgelaufen sind.
Variante 3: Einzelarbeit mit Arbeitsblatt
- Jeder TN erhält für sich ein Arbeitsblatt und ergänzt die darauf geschriebenen Satzanfänge.
- Tipp für die Weiterarbeit: 1. Lassen Sie die TN sich gegenseitig ihre Einfälle mitteilen. 2. Darauf aufbauend kann sich ein Gespräch entwickeln: „Welche Gedanken sind neu? Welche Aspekte sind deckungsgleich? Welche Rückschlüsse können dabei auf die weitere Zusammenarbeit gezogen werden?“ (Partnerarbeit, Gruppenarbeit 1: Allgemeines).
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Graffiti gibt den TN Impulse, eigene Ideen und Einfälle wahrzunehmen und zu äußern. Die Satzanfänge helfen dabei, etwas auf den Punkt zu bringen. Sie können sowohl gefühlsbezogen, als auch inhaltsbezogen sein. Wenn die TN anschließend die unterschiedlichen Satzergänzungen betrachten und diskutieren („Was spricht mich besonders an? Was fällt mir auf?“), nehmen sie neue und evtl. ungewohnte Ideen und Einfälle zur Kenntnis. An diese gesammelten Ideen kann in Arbeitsgruppen oder in einem Plenumsgespräch angeknüpft werden (z.B. „Welche Aufgabe ergibt sich daraus für unsere künftige Zusammenarbeit?“). Wichtig dabei ist, dass Sie die gesammelten Einfälle nicht nur systematisieren, sondern weiterführen.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- ermöglicht Aktivität und fördert Kommunikation (je nach Variation)
- fördert das Wahrnehmen und Äußern eigener bzw. anderer Ideen und Einfälle
- lässt vielfältige Variationen und Möglichkeiten zur Weiterarbeit zu
- lockert Plenumsarbeit auf
- geringer organisatorischer Aufwand
Nachteile/Probleme:
- bei Einsatz zu Beginn: Wenn die Satzanfänge Erwartungen von Teilnehmern abfragen, bleiben die Plakate meist leer. Die Schwelle, sich zu exponieren, ist in der Anfangsphase noch hoch
Literaturhinweise: Dierenbach 2004; Knoll 2007
Dr. Balkes rät: „Für Variante 1 sollte genügend freie Fläche vorhanden sein, damit die TN die Plakate aufhängen und sich im Raum frei bewegen können. Für Variante 2 empfehle ich bewegliche Bestuhlung, um zwanglos Kleingruppen bilden zu können.“
Autorin: Gabi Wunderle