Aktionsform
Vier Ecken
Es hängen mehrere Positionen zu einem Thema im Raum. Die TN ordnen sich ihnen zu und diskutieren sie.
1. Einsatzmöglichkeiten
- um einen Standpunkt zu beziehen und Bewertungen vorzunehmen
- um Entscheidungen vorzubereiten
- bei einem Thema mit widersprechenden Sichtweisen
- zur Bildung von Kleingruppen/Meinungsgruppen (Gruppenarbeit 4: Gruppenbildung)
2. So wird’s gemacht
- Sie haben in die vier Ecken bzw. an die Seiten des Raumes vier Flipcharts mit möglichst provokativen und konträren Aussagen gehängt.
- Die TN haben sich in der Mitte des Raumes gesammelt und sollen sich nun zu der Aussage stellen, die ihnen am meisten zusagt.
- Dort sprechen sie mit den anderen TN, die dieselbe Wahl getroffen haben, über ihre Gründe, Zweifel usw.
- Sie können das Verfahren mit neuen Themen ein- bis dreimal wiederholen.
- Im Anschluss kann in den Kleingruppen, zwischen je zwei Kleingruppen oder im Plenum weitergearbeitet werden.
Variante
Die TN wählen die Meinung, die sie am entschiedensten ablehnen.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Die Vier-Ecken-Methode ist wie die
Punktabfrage eine inhaltlich offene Bewertungs- bzw. Wahltechnik. Ihr besonderer Reiz liegt darin, dass hier Bewertungen provoziert und fixiert werden, indem ein räumlich-körperlicher und ein geistiger Standpunkt zur Deckung kommen. Die TN „nehmen Stellung“ (
Symbolisieren).
Es müssen nicht notwendig vier Ecken bzw. Positionen sein. Zwei sind Minimum (
Pro und Contra), sechs Maximum. Wichtig: (1) Die Positionen müssen tatsächlich reizvolle und vertretbare Alternativen sein, sonst wird es langweilig, und alle strömen in eine Ecke. (2) Die Positionen dürfen sich möglichst nicht überschneiden, sondern müssen trennscharf formuliert sein.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- erleichtert Stellungnahmen
- Bewegung in der Gruppe und konstruktive Spannung
Nachteile/Probleme:
- evtl. sehr ungleiche Verteilung der Präferenzen
Literaturhinweise: Gugel 2006; Rabenstein 1996
Dr. Balkes rät: „Legen Sie die Plakate mal auf den Boden, statt sie an die Wand zu hängen. Dann wird das ’Sich-auf-den-Standpunkt-Stellen’ noch sinnfälliger.“
Autor: Ulrich Papenkort