Aktionsform
Sandwich
Bei der Sandwich-Methode wird der Ablauf so geplant, dass sich wie bei einem Sandwich verschiedene „Lagen“ ergeben. So wechseln sich Phasen des passiv-aufnehmenden Lernens (z.B. Kurzreferate, Filme) mit Phasen der aktiven Verarbeitung (z.B. Kleingruppenarbeit, Netzwerk usw.) ab. Die Sandwich-Methode ist also weniger eine eigenständige Aktionsform, sondern eher ein Rezept für die Mischung verschiedener Methodenzutaten (Sozialformen, Aktionsformen).
1. Einsatzmöglichkeiten
- zum Untergliedern längerer Lernsequenzen (z.B. Doppelstunden, Seminartag usw.)
- in Veranstaltungen, in denen es einerseits um Wissensvermittlung geht, andererseits die Informationen aber auch mit eigenen Vorkenntnissen verglichen oder verknüpft werden sollen
- wenn aufgenommene Informationen aktiv weiterverarbeitet werden sollen, um das Wissen in die jeweilige eigene Arbeit der TN zu integrieren
- als Alternative zum Vortrag
2. So wird’s gemacht
Variante 1
- Sie bilden Gruppen (Gruppenarbeit 4: Gruppenbildung). Diese beschäftigen sich entweder arbeitsgleich mit derselben Frage oder arbeitsteilig mit verschiedenen Fragen. Machen Sie bitte die Fragen sichtbar; evtl. verfassen Sie schriftliche Arbeitsaufträge (Gruppenarbeit 3: Arbeitsauftrag).
- Die Gruppen arbeiten jeweils zu ihrer Frage, in dem Sie Vorerfahrungen und Vorwissen aktivieren und sich darüber austauschen. Diese Ergebnisse werden schriftlich festgehalten (ca. 30 Min.).
- Nun folgt ein Kurzreferat z.B. durch den SL, in dem das Thema unter fachlichen und systematischen Gesichtspunkten behandelt wird (ca. 15 Min.).
- Die Arbeitsgruppen treten erneut zusammen. Sie vergleichen ihre eigenen Überlegungen mit den Aussagen des Kurzreferates und entwickeln ihr Arbeitsergebnis weiter (ca. 20 Min.)
- Im Plenum werden diese Resultate ausgetauscht und im Blick auf das Gesamtthema vertieft (Diskussion, Lehrgespräch, Rundgespräch).
Variante 2
Variante 3
Variante 4
Liegt der Schwerpunkt der Seminareinheit auf dem Vortrag, kann dieser in mehrere Abschnitte unterteilt werden (die Gliederung wird für alle sichtbar gemacht). Dabei wird – nach jedem thematischen Abschnitt – den TN die Möglichkeit gegeben, sich Notizen zu machen und Fragen aufzuschreiben. In der letzten Phase können dann die gesammelten Fragen beantwortet und eine
Diskussion eingeleitet werden.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Weil die Aktionsform Sandwich Methodenwechsel bringt, verhindert sie überlange Phasen der Präsentation (z.B. ermüdende Vorträge) und strapaziöse Phasen der Einzel- oder Gruppenarbeit. Sie koppelt Rezeption und Aktivität und unterstützt dadurch die innere Beteiligung und den Transfer des Wissens. Alle Phasen können durchaus in einem Raum stattfinden. Der entstehende Geräuschpegel erlaubt es auch i.d.R., sich auf das eigene Gruppengespräch zu konzentrieren. Ein mehrfacher Raumwechsel bedeutet dagegen eher eine starke Zäsur und stört die Gespräche massiv.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- verhindert Lernen als „Einbahnstraße“
Nachteile/Probleme:
- Gesprächs- und Arbeitsphasen sind zeitlich begrenzt und müssen unter Umständen abgebrochen werden
Literaturhinweise: Knoll 2007; Siebert 2006; Wahl/Wölfing/Rapp/Heger 1995
Dr. Balkes rät: „Falls Sie als SL Phasen abbrechen müssen, dann weisen Sie darauf hin, dass dies zwar unangenehm, der nächste Schritt aber nötig sei, um insgesamt weiterzukommen.“
Autorin: Alexandra Hops