Aktionsform
Strukturlegtechnik
Die TN legen Karten mit den zentralen Begriffen zum Thema so auf den Boden, dass eine Struktur entsteht, die Zusammenhänge erkennen lässt (Visualisierung).
1. Einsatzmöglichkeiten
- am Ende einer Lernsequenz zur Wiederholung
- zur Festigung des Lernstoffes
- zur gedanklichen Ordnung
2. So wird’s gemacht
- Die zentralen Begriffe eines Themas, das vorher mit anderen Methoden behandelt wurde, werden auf Moderationskarten geschrieben (bis max. 30 Stück) und liegen auf dem Boden verstreut.
- Die TN sollen nun die Kärtchen in eine Struktur bringen, die erkennen lässt, wie die Begriffe einander zugeordnet sind („Bodenbild“). Je nach Gruppengröße und Thema kann dies in Partnerarbeit, Gruppenarbeit oder im Plenum erfolgen. Pro Paar/Gruppe wird ein vollständiger Satz Karten benötigt.
- Falls Sie die Gesamtgruppe aufgeteilt haben, schließen Sie am Ende eine Präsentations- und Vergleichsphase im Plenum an („Wanderung von Bodenbild zu Bodenbild“). Dabei erläutert einer der Schöpfer die gelegte Struktur.
- Geben Sie den TN Feedback und nehmen Sie die Methode ggf. zum Anlass um diskussionswürdige Verknüpfungen aufzuzeigen und darauf zu reagieren.
Variante 1
- Das Thema wird vom SL vorgegeben.
- Die TN sammeln dazu selbst in Einzelarbeit die wichtigsten Begrifflichkeiten und schreiben sie auf Karten. Der bisherige Seminarinhalt wird reflektiert.
- In Gruppenarbeit werden die Karten verglichen und gemeinsam reorganisiert.
Variante 2
Die Methode kann auch als Einstieg verwendet werden, indem der SL den Zusammenhang der geplanten Lerninhalte verdeutlicht und visualisiert. Auf diesen strukturierten Überblick sollte im Verlauf des Seminars wieder Bezug genommen werden.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Lernen ist ein gedankliches Verarbeiten, ein Ordnen und Speichern von Informationen. „Strukturlegen“ unterstützt diesen inneren Prozess, indem die Aktionsform ihn quasi “nach außen“ verlegt, materialisiert und visualisiert (
Fotos machen). Die spielerische Form verdeutlicht, dass die Begriffe vielfältig zusammenhängen und unterschiedlich verknüpft werden können. Der Vergleich unterschiedlicher Lösungen regt die TN zur gedanklichen Umstrukturierung an und fördert ihre Flexibilität bei der Informationsverarbeitung („flüssige Strukturen“).
Die Strukturlegetechnik kann im Seminar eingesetzt werden, um zu sinnvollen individuellen Strategien der Prüfungsvorbereitung hinzuführen.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- mehrkanaliges Lernen (Auge, Ohr)
- auch als individuelle Lerntechnik verwendbar
Nachteile/Probleme:
- erfordert freie Bodenfläche
- schwierig zu dokumentieren
Literaturhinweise: Wahl 2006
Autoren: Ulrich Müller, Michaela Gerds