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Aktionsform

Didaktische Weiche

Infobox


Lernziel Kopf
Konkretisierung sprachlich, bildhaft, unmittelbar
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Lernphase Erarbeiten, Integrieren
Material/ Medien Pinnwand, Flipchart, Arbeitsaufträge
Verwandte
Teilnehmerzahl 10-40
Zeit 30-90 Min.
Die „Didaktische Weiche“ ist keine eigentliche Aktionsform, sondern eine Möglichkeit der inneren Differenzierung bzw. der Individualisierung. An manchen Stellen des Kurses können die TN zwischen verschiedenen Lernwegen, Formen der Zusammenarbeit und Inhalten wählen, die sie eine bestimmte Zeit lang verfolgen wollen.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Überlegen Sie, wo Sie im Seminar eine Weiche einbauen wollen. Entscheidungshilfe: „Wo lässt sich ein Thema in unterschiedliche Aspekte auffächern?“„Mit welchen unterschiedlichen Aktionsformen ließe sich ein Thema erarbeiten?“„Benötigen die unterschiedlichen Inhalte bzw. Wege in etwa die gleiche Zeit?“„Ist der Aufwand sinnvoll?“
Weisen Sie auf die unterschiedlichen Wahlmöglichkeiten hin, die von Ihnen vorgegeben oder von den TN gewünscht wurden. Listen Sie diese deutlich sichtbar auf. Besser noch: Hängen Sie die entsprechenden Karten oder Plakate an verschiedene Plätze im Raum.

 

Variante 1: zwischen Sozialformen wählen lassen

Die TN arbeiten je nach Wunsch einzeln, mit Partnern oder auch in Gruppen an einem Auftrag (Gruppenarbeit 4: Gruppenbildung).

Variante 2: zwischen Aktionsformen wählen lassen

Es ist möglich, dasselbe Thema auf unterschiedliche Weise anzugehen, z.B. eine Gruppe entwickelt ein Rollenspiel oder zwei TN überlegen sich ein Experiment zum selben Thema.

Variante 3: zwischen Inhalten wählen lassen

Variante 4: zwischen allen Möglichkeiten wählen lassen

Die TN können ein Thema einzeln, mit Partnern oder in Gruppen (= Sozialform), mit unterschiedlichen Zugangsweisen (= Aktionsformen) und unter verschiedenen Aspekten (= Inhalt) behandeln.

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Achten Sie darauf, dass die vorgegebenen und gewünschten Wahlmöglichkeiten alle innerhalb derselben Zeit abzuschließen sind. Sonst entstehen Wartezeiten. Ansonsten gelten für die „Didaktische Weiche“ viele unserer Hinweise zur Gruppenarbeit (Gruppenarbeit 1-6). Bieten Sie Ihren TN die Möglichkeit, sich auch wirklich der Gruppe anzuschließen, deren Methode sie verwenden wollen. Es ergeben sich zwar meist sehr unterschiedliche Gruppengrößen, aber die TN können ihren Interessen folgen.
Auch diese Methode verlangt, dass Sie die Arbeitsaufträge genau erklären und möglicherweise den Gruppen schriftlich vorlegen (Gruppenarbeit 3: Arbeitsauftrag).
Lassen Sie die jeweiligen Untergruppen ihre Ergebnisse visualisieren, damit die später im Plenum vorgeführten Themen auch für alle TN nachzuvollziehen sind (Gruppenarbeit 5: Präsentation).
Achten Sie bereits bei der Planung dieser Aktionsform darauf, dass Ihnen mindestens zwei Räume zur Verfügung stehen. Am besten wäre es natürlich, wenn jede Gruppe einen eigenen Raum hätte (Gruppenarbeit 6: Räume gestalten).

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:
Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Wahl/Wölfing/Rapp/Heger 1995
 
Dr. Balkes rät: „Stellen Sie die Weichen nicht nur zur Differenzierung, sondern auch zur nachfolgenden Integration, damit Ihnen das Ganze nicht entgleist.“
 
Autor: Ulrich Papenkort