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Aktionsform

Übung

 Infobox

Lernziel Kopf, Herz, Hand
Konkretisierung sprachlich, bildhaft, unmittelbar
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Lernphase Integrieren
Material/ Medien Arbeitsblatt, Arbeitsauftrag, diverses Material
Verwandte kombinierbar mit Blitz-Feedback, Vormachen, Unterweisung
Teilnehmerzahl bis 25
Zeit Einzel: 5-45, Partner: 30-60
Als „Übung“ wird die regelmäßige Wiederholung einer Handlung oder Fertigkeit bezeichnet, um sie zunehmend zu festigen, zu automatisieren oder zu vervollkommnen. Bei der Übung geht es nicht darum, neue Fertigkeiten zu erwerben, sondern bereits erworbenes Verhalten zu festigen und zu vertiefen.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Für viele kognitive und manuelle Fertigkeiten ist Übung eine unabdingbare Voraussetzung für langfristigen Lernerfolg. Fertigkeiten, die sicher zur Verfügung stehen und auch in andere Handlungsfelder übertragen werden sollen, müssen wiederholt und eingeübt werden. Automatisierte, frei verfügbare Fertigkeiten bilden die Grundlage für anspruchsvollere Lernprozesse. Erst durch praktisches Üben erlangen die TN die Sicherheit, das Gelernte auch tatsächlich zu beherrschen.
Vor dem Hintergrund leidvoll erfahrenen „Drills“ in der Schule scheuen jedoch viele SL vor gezielt angeleiteter Übung zurück. Üben muss jedoch nicht mechanisch, gleichförmig oder uninteressant sein. Es ist auch bei einer modernen, teilnehmerorientierten didaktischen Konzeption sinnvoll einzusetzen.
Nicht alles Üben kann im Seminar selbst erfolgen, aber zentrale Inhalte müssen hier geübt werden. Außerdem ist es unabdingbar, im Unterricht selbst den TN zu zeigen, wie sie zu Hause üben können.
 
„Vom Geist des Übens“: Üben steht zunächst im Dienst eines übergeordneten Zweckes: dem Ziel, etwas sicher zu beherrschen. Üben kann jedoch zum Selbstzweck werden, indem man im Vollzug der Tätigkeit selbst Freude und Befriedigung empfindet („intrinsische Motivation“). Viele handwerkliche oder künstlerische Fertigkeiten können erst vor dem Hintergrund einer solchen „inneren Befriedigung“ zur wahren Meisterschaft gebracht werden. Ein Üben mit Sorgfalt und Hingabe kann eine besondere innere Haltung oder Verfassung des Menschen bewirken. O. F. Bollnow hat, im Anschluss an östliche Traditionen, v.a. dem Zen-Buddhismus, auf die anthropologische Bedeutung und den inneren Wert des Übens hingewiesen: Übungen können auch um einer inneren Wandlung des Menschen wegen betrieben werden und uns helfen, das zerstreute Alltags-Ich zu überwinden und zu unserem eigentlichen und wahren Leben durchzubrechen. Gerade die EB kann der Ort sein, mit Menschen über ein solches, erweitertes Verständnis von Übung nachzudenken („Regeln für das Üben“).
Üben bedarf der konzentrierten Hingabe. TN, die das Üben nicht gewohnt sind, können schnell ermüden und erreichen nicht den Punkt, an dem sie die Wirkungen ihres Übens erleben. Deswegen folgen einige Hinweise zur Unterstützung der Motivation.

Kurzfristige Motivation aufbauen durch:

Langfristige Motivation aufbauen durch:

Transfer fördern durch:

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:
Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Aebli 2006; Becker/Clemens-Lodde/Köhl 1976; Bollnow 1991; Eisenhut/Zöpfl 1981; Müller 1999; Speichert 2001

Autor: Ulrich Müller