Aktionsform
Kartenrennen
Infobox
Lernziel |
Kopf |
Konkretisierung |
sprachlich vermittelt, bildlich vermittelt |
Aktivität für die Lernenden |
Interaktiv |
Sozialform |
Plenum |
Lernphase |
Einsteigen, Erarbeiten, Auswerten |
Medien/ Material |
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Verwandte |
Agenda |
Dauer |
5-20 Min.
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Teilnehmerzahl |
6-12 TN
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TN-Erwartungsprofil
Kurzbeschreibung
Zum Einstieg in ein Seminar werden Präferenzen zu Seminarinhalten oder Vorgehensweisen abgefragt.
1. Einsatzmöglichkeiten
- zum Einstieg in ein Seminar
- zur Klärung von TN-Erwartungen
- als Alternative zur klassischen Vorstellung der Agenda
- zur Auswertung beim Abschluss einer Lerneinheit
2. So wird’s gemacht
- Schreiben Sie die zentralen Inhalte des Seminars als Schlagworte auf Moderations-Karten. Pinnen Sie diese Karten untereinander, linksbündig an eine Pinnwand.
- Erläutern Sie das Vorgehen und bitten Sie die TN, bei der Vorstellungsrunde auch zu sagen, welche der an der Pinnwand aufgeführten Inhalte ihnen besonders relevant oder wichtig erscheinen.
- Weisen Sie ggf. darauf hin, welche der Inhalte festgesetzt sind und nicht „abgewählt“ werden können, weil hier z.B. Grundlagen gelegt werden. Machen Sie dies auch grafisch deutlich, indem Sie für diese Punkte z.B. eine andere Kartenfarbe verwenden.
- Wenn in der Runde einer der Punkte genannt wird, versetzen Sie die entsprechende Karte an der Pinnwand um eine Kartenlänge nach rechts. So entsteht nach und nach ein Wunsch-Profil für die inhaltliche Gewichtung der Veranstaltung.
- Zusätzlich lassen sich weitere Inhaltswünsche ergänzen.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
- Setzen Sie diese Aktionsform nur ein, wo eine Schwerpunktsetzung durch die TN tatsächlich sinnvoll und gewünscht ist. Der Einsatz des Kartenrennens setzt voraus, dass Sie als SL die Bereitschaft mitbringen, die von den TN geäußerten Anliegen oder gewünschten Schwerpunkte auch zu berücksichtigen. Wer die Ergebnisse der Abfrage nicht aufgreift, sondern weiterhin starr seinem strikten Fahrplan folgt, setzt die Bereitschaft der TN, sich einzubringen, nachhaltig aufs Spiel.
- Gelegentlich erhält man ein etwas verzerrtes Bild, weil TN keine eigene Meinung haben, sich von den Aussagen der jeweiligen Vorredner beeindrucken lassen und deren Äußerungen lediglich wiederholen.
Varianten
- Bildkarten: Anstelle von Karten mit Schlagworten lassen sich auch Fotografien verwenden.
Mit der Aktionsform Kartenrennen ist man längst nicht nur auf die Lernphase Einsteigen festgelegt:
Weitere Beispiele:
- Vor einem Arbeitsschritt können Sie abfragen, welches methodische Vorgehen gewünscht wird: „Welche Vorgehensweise/Methodik finden Sie angebracht?“ (Mögliche Karten z.B.: Rollenspiel, Vortrag, Spiele, Gruppendiskussion …)
- Zwischen- oder Abschlussevaluation: „Was war bisher besonders gut/positiv im Seminar?“ (Mögliche Karten z.B.: Tempo, Pausen, Vortragsstil, Inhalt 1, Inhalt 2, Inhalt 3 …)
- Inhalte bearbeiten: „Welche Eigenschaften schätzen Sie für die Projektarbeit als besonders wichtig ein?“ (Mögliche Karten z.B.: sich klar ausdrücken können, moderieren können, Fachexperte sein, zuhören können …)
4. Vorteile / Chancen – Nachteile / Probleme
Vorteile / Chancen:
- Hohes Maß der TN-Aktivität
- Jeder ist beteiligt
- Agenda entsteht auf dynamische und interaktive Weise
- Überschaubarer Vorbereitungsaufwand
Nachteile / Probleme:
- Langwierig bei großen Gruppen
- Eignet sich kaum für Themen, die sukzessive aufeinander aufbauen
Autor: Jan-Torsten Kohrs