zurück

Aktionsform

Canvas

Infobox

Lernziel Kopf, Herz, Hand
Konkretisierung sprachlich vermittelt, bildlich vermittelt
Aktivitierung erarbeitend
Sozialform Gruppenarbeit, Plenum
Lernphase Erarbeiten, Integrieren
Medien/ Material Leinwand, Plakat, Brownpaper
Verwandte Wandzeitung
Dauer 30-90 Min
Teilnehmerzahl Bis 30 TN

Canvas ist eine Methode aus dem Kontext des Design Thinking, die zur Ideengenerierung eingesetzt wird. Dabei halten die Teilnehmenden auf einer vorstrukturierten „Leinwand“ (= Canvas) konkrete Gedanken/Ideen/Ausgestaltungsmerkmale zum Thema bzw. für das zu entwickelnde Produkt fest. Die Canvas dient als wesentliche Grundlage für die anschließenden Arbeitsschritte.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Vorbereitung

Durchführung

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Die Canvas-Methode stammt ursprünglich aus dem betriebswirtschaftlichen Kontext und wird zur Strategieentwicklung in Unternehmen eingesetzt. Die klassischen Kategorie-Felder der Canvas umfassen daher Themengebiete wie Kunden, Angebot, Infrastruktur und finanzielle Ressourcen (bzw. who, what, how, how much). Diese werden wiederum in bis zu neun Feldern mit geeigneten Überschriften abgebildet (Osterwalder und Pigneur, 2011). Inzwischen ist die Arbeit mit einer Canvas auch eine beliebte Methode im Prozess des Design Thinking. Dort wird sie überwiegend in der Phase der Ideengenerierung eingesetzt. Die Aktionsform kann jedoch auch in vielen anderen Kontexten eingesetzt werden.

Die leeren Flächen der Leinwand laden dazu ein, eine Vielzahl von Gedanken innerhalb der einzelnen Kategorien festzuhalten. So entsteht eine große Anzahl unterschiedlichster Impulse. Diese Vielfalt ist gewollt, um anschließend aus der Fülle der Einfälle möglichst innovative, Erfolg versprechende Ideen herauszufinden zu können.

Im Design Thinking stellt eine gut befüllte Canvas die wesentliche Grundlage für das anschließende Prototyping dar.

Beispiele:

(1) Eine VHS möchte ihr bestehendes Portfolio überarbeiten, ihre derzeitigen Kunden mit innovativen Angebotsformen überzeugen und potenzielle neue TN durch die Nutzung moderner Informationskanäle erreichen. Die Gestaltungsaufgabe (= „Design-Challenge“) der VHS lautet dementsprechend: Wie müssen wir unser aktuelles Geschäftsmodell umgestalten, um weiterhin ein attraktiver Bildungsträger zu bleiben?

Im Prozess kommt eine Leinwand zum Einsatz, die der Struktur einer klassischen Business-Model-Canvas folgt. Die TN des Workshops brainstormen und diskutieren über neue Schlüsselpartner, Schlüsselaktivitäten und Ressourcen, machen sich Gedanken zu Wertangebot, Kundenbeziehungen und Kundensegmenten, bedenken Kostenstrukturen und Einnahmequellen und tauschen sich über denkbare Marketing- und Vertriebskanäle aus.

Canvas1

(2) Eine andere VHS dagegen hat sich die Neukonzeptionierung ihres Kursgeschehens auf die Fahne geschrieben. Der Fokus der mittels Canvas bearbeiteten Fragestellung liegt auf den Themen Methoden, Lernort und -dauer sowie auf den Trainer-Profilen.

Canvas2

In beiden Fällen arbeiten die Workshop-TN mit Konzentration und Freude an der großen Leinwand, diskutieren und notieren ihre Einfälle und bringen so zahlreiche neue Ideen auf den Weg.

4. Vorteile / Chancen – Nachteile / Probleme

Vorteile / Chancen:

Nachteile / Probleme:

Literatur: Gerstbach 2016, Lewrick/Link/Leifer 2017, Osterwald/Pigneur 2011, Uebernickel/Brenner 2015

Autor/in: Judith Koroknay, Sven Wippermann