Aktionsform
Stimmungsbarometer
Das Stimmungsbarometer ist ein optisches Instrument, um die Stimmung in der Gruppe transparent zu machen. Es handelt sich um eine spezielle Form der Ein-Punkt-Frage (Punktabfrage).
1. Einsatzmöglichkeiten
- an jeder Stelle im Verlauf einer Veranstaltung, besonders zu Beginn und am Ende
- wenn Sie den Eindruck haben, dass die emotionale Seite des Lernens neben der sachlichen in den Hintergrund getreten ist
- um nicht nur den SL, sondern auch den TN untereinander Feedback zu geben
- um durch Wiederholung in bestimmten Zeitintervallen während einer Veranstaltung die Stimmungskurve sichtbar zu machen
2. So wird’s gemacht
- Sie haben eines oder mehrere Plakate vorbereitet, auf dem eine zur Situation passende Skala jedem TN die Möglichkeit gibt, seine momentane persönliche Stimmungslage zu verorten. Der Titel des Plakats lautet z.B. „Ich fühle mich momentan …“. Die Skala verläuft in der Horizontalen oder Vertikalen und hat drei oder fünf verbal (gut, neutral, schlecht) oder grafisch (Smileys/Emoticons) angezeigte Grade.
- Erklären Sie das Plakat. Jeder TN erhält einen Klebepunkt bzw. einen Stift. Fordern Sie die TN auf, kurz in sich zu gehen, um zu überlegen, wo sie einen Punkt hinkleben bzw. -malen möchten.
- Weisen Sie darauf hin, dass die Aktion möglichst gleichzeitig geschehen soll, damit die gegenseitige, nicht vermeidbare Beeinflussung durch die jeweils anderen Punkte relativ gering bleibt.
- Nehmen Sie Bezug auf das Meinungsbild, indem Sie es kurz beschreiben und ggf. kommentieren.
3. Didaktisch-methodische Hinweise
Das Stimmungsbarometer bringt Atmosphärisches im eigentlichen Sinne des Wortes „auf den Punkt“. Das Stimmungsbild sollte nur bei Bedarf beredet, aber nie „zerredet“ werden. Ist eine Klärung nötig, können Sie ein
Blitzlicht oder auch ein
Rundgespräch folgen lassen.
4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme
Vorteile/Chancen:
- gibt die Möglichkeit, eine nicht mehr situationsangemessene Planung zu korrigieren
- Die TN kommen in Bewegung
- TN müssen zu ihrer Befindlichkeit Stellung nehmen
Nachteile/Probleme:
- wird durch die gegenseitige Beeinflussung beim Punkten verfälscht, ist also keine objektive Bestandsaufnahme
- es ist keine Anonymität gegeben
Literaturhinweise: Dierenbach 2004; Klein 2006
Dr. Balkes rät: „Probieren Sie es zu geeigneter Stunde doch mal mit der folgenden, höchst differenzierten 13er-Skala: phantastisch, fabelhaft, ausgezeichnet, sehr gut, gut, ganz gut, passabel, neutral, mäßig, nicht besonders, nicht gut, schlecht, miserabel, furchtbar, hoffnungslos. Berichten Sie mir dann von Ihren Erfahrungen.“
Autor: Ulrich Papenkort