Aktionsform

Domino

Infobox

Lernziel	Kopf, Herz
Konkretisierung	sprachlich, bildhaft
Aktivierung	erarbeitend
Sozialform	Partnerarbeit, Gruppenarbeit
Lernphase	Einsteigen, Erarbeiten, Integrieren, Auswerten
Material/ Medien	vorbereitete Dominosätze
Verwandte	Lerntabu, Quizshow
Teilnehmerzahl	30
Zeit	10-15 Min.

Die Aktionsform Domino funktioniert wie das allseits bekannte Gesellschaftsspiel, mit dem Unterschied, dass sich auf den Steinen bzw. Kärtchen keine Punkte befinden, sondern Begriffspaare bzw. zusammengehörende Ausdrücke o.Ä.

1. Einsatzmöglichkeiten

zur Aktivierung von Vorwissen,
zur Wiederholung und Festigung von schon bekannten Inhalten,
zur Erarbeitung von Begriffen, Wortfeldern und Wortfamilien u.Ä.

2. So wird’s gemacht

Das Plenum wird in Gruppen aufgeteilt (höchstens fünf TN pro Gruppe), und die „Spielplätze“ werden vorbereitet.
Anschließend werden die Regeln zum Spiel erklärt und am Flipchart visualisiert, sodass sie während der ganzen Spielphase sichtbar sind. Alternative: Die Regeln stehen auf einem Arbeitsblatt, das an jedem Spielplatz ausliegt.

Regeln

Jeder Mitspieler und jede Mitspielerin bekommt fünf Kärtchen und legt sie offen vor sich hin.
Eine Karte wird offen in die Mitte gelegt. Wenn dann noch Kärtchen übrig sind, werden diese verdeckt auf den Tisch gelegt.
Der älteste (oder der jüngste, der größte, der kleinste …) TN beginnt und legt einen Stein an, der inhaltlich zu dem in der Mitte liegenden passt (verschiedene Möglichkeiten siehe 3 Didaktisch-methodische Hinweise). Er kann an beiden Seiten anlegen und muss seine Entscheidung begründen.
Anschließend wird im Uhrzeigersinn gespielt.
Kann ein TN nicht anlegen, muss er in der Mitte ein Kärtchen ziehen. Er ist erst wieder in der nächsten Runde an der Reihe. Liegen in der Mitte keine Kärtchen mehr, wird er einfach ausgelassen, und der nächste Spieler ist an der Reihe.
Hat ein TN alle Kärtchen aufgebraucht, wird die Runde zu Ende gespielt.
TN, die keine Kärtchen mehr haben, haben gewonnen.
Gemeinsam werden die restlichen Kärtchen noch angelegt.

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Der SL muss genügend Domino-Sätze vorbereiten, die jeweils mindestens aus 26 Kärtchen bestehen sollten. Als Aufdruck für die Kärtchen gibt es verschiedene Möglichkeiten, z.B.:

Beispiele aus dem Lernbereich Fremdsprachen
Wort in der Zielsprache	Bild
Wort in der Zielsprache	deutsche Entsprechung
Wort in der Zielsprache	Beschreibung in der Zielsprache
Wort in der Zielsprache	Synonym in der Zielsprache
idiomatischer Ausdruck	deutsche Entsprechung
Redensart	deutsche Entsprechung

Wörter, Ausdrücke etc. sollten, sofern das möglich ist, in einem inhaltlichen Zusammenhang stehen, sodass die einzelnen Elemente von den TN schon im richtigen Kontext abgespeichert werden.

Das erste und das letzte Kärtchen können je ein Leerfeld haben, wodurch die TN am Ende eine Rückmeldung bekommen, ob sie alle Begriffe richtig zugeordnet haben. Der SL kann außerdem, wenn alle fertig gespielt haben, im Plenum noch mal den einen oder anderen möglicherweise schwierigeren Begriff, Ausdruck o.Ä. abfragen.

Während des Spiels ergeben sich ständig Situationen, die die TN dazu veranlassen, noch mal über den Inhalt nachzudenken, eine Begründung zu beurteilen und ihr zuzustimmen oder eventuell zu widersprechen. Obwohl es sich bei dieser Aktionsform um ein sog. Drill-Spiel handelt, bietet es auch zahlreiche Kommunikationsanlässe.

Domino ist eine Aktionsform, die v.a. beim Sprachenlernen zum Einsatz kommen kann. Hier liegt der Schwerpunkt im Bereich Wortschatz und Idiomatik. Die TN finden Wortpaare, Ausdruckspaare, Wort-Bild-Paare und begründen ihre Entscheidungen. Sie bekommen Gelegenheit, Zustimmung oder Widerspruch zu äußern. Außerdem müssen sie als Gruppe das Spiel organisieren. Da das ganze Spiel in der Zielsprache erfolgt, üben die TN also gleichzeitig ihr Hörverstehen und ihre mündliche Ausdrucksfähigkeit. Durch die Gruppenarbeit erweitern sich ihre sozialen Kompetenzen, da sie zum einen das Spiel „am Laufen“ halten müssen und zum anderen dafür sorgen müssen, dass die Regeln eingehalten werden. Außerdem bekommen sie eine Rückmeldung darüber, was sie (schon) können, auch im Vergleich zu den anderen Teilnehmenden.

Domino eignet sich jedoch auch für viele andere Lern-Bereiche und kann überall verwendet werden, wo zwei Komponenten einander gegenübergestellt werden können, z.B.:

Beispiele aus anderen Lernbereichen
Begriff (z.B. Bezeichnung für ein Bauteil im technischen Training)	Bild (z.B. des Bauteils)
Begriff	Definition
Gegenstand/Institution/Organ …	Funktion
Frage	Antwort
Rechnung	Lösung
Kategorie	Unterkategorie/Kategoriemitglied

4. Vorteile / Chancen – Nachteile / Probleme

Vorteile & Chancen

durch die Spielsituation sind die TN hoch motiviert
sehr kommunikative Art, um Inhalte „abzuprüfen“
die Behaltensleistung seitens der TN wird durch die Aktivierung mehrerer Wahrnehmungskanäle verbessert

Nachteile & Probleme

bei der Gruppenbildung können Probleme auftreten
bei zu heterogenen Gruppen kann es zu Problemen kommen
die Vorbereitung ist relativ material- und zeitaufwendig

Literaturhinweise:
Brenner/Brenner 2011; Hugenschmidt/Technau 2009; Schaefer 2011

Autorin:
Stephanie Müller