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Aktionsform

Beobachtung

 Infobox

Lernziel Kopf
Konkretisierung bildhaft, unmittelbar
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit, Partnerarbeit, Gruppenarbeit, Plenum
Lernphase Erarbeiten
Material/ Medien evtl. vorbereiteter Beobachtungsbogen
Verwandte Erkundung, Experiment, Video-Training
Teilnehmerzahl bis 30
Zeit 5 – 60 Min.


 

Vorgänge oder Verhaltensweisen werden gezielt betrachtet (z.B. physikalische, chemische, biologische Phänomene, technische Abläufe, Verhalten von Menschen oder Tieren usw.).

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

Variante 1

Variante 2

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Beobachten und Experimentieren sind die beiden grundlegenden Erkenntnisweisen der Naturwissenschaften, die unmittelbar am Objekt arbeiten. Ebenso große Bedeutung kommt ihnen in den empirisch orientierten Sozialwissenschaften zu. Während bei der Beobachtung das Objekt nicht verändert wird, zeichnet sich das Experiment gerade dadurch aus, dass gezielt Eingriffe vorgenommen werden, um einzelne Faktoren zu beeinflussen, systematisch zu variieren und schließlich die Wirkungen zu registrieren und zu vergleichen. Indem nun diese wissenschaftlichen Methoden im Unterricht verwendet werden, gestaltet sich der Lernprozess analog zu einem Forschungsprozess (forschendes oder entdeckendes Lernen Kap. 6, Methoden und Medien). Dieses aktive Lernen an der realen oder simulierten Umwelt kann in hohem Maße motivierend wirken, wichtige Erkenntnisse eröffnen. Es ergänzt und wechselt die gängigen, überwiegend rezeptiven und stark abstrahierenden Veranstaltungsformen ab. Durch Beobachtung und Experiment wird nicht “totes Wissen“ vermittelt, sondern lebendiges Lernen ermöglicht. Die TN formulieren im Idealfall die Fragen und Probleme selbst und finden auch die Antworten selbst. Neugierde steuert den Lernprozess. Durch das Nachvollziehen wissenschaftsanaloger Erkenntnisweisen können die TN auch Voraussetzungen, Bedingungen und Methoden der Wissenschaften kennenlernen und sich damit kritisch auseinandersetzen: Wie gewinnen die Naturwissenschaften ihre Erkenntnisse? Wo liegen die Grenzen dieser Erkenntnisweisen? Woher beziehen wir selbst unser Wissen über die Welt? Eine Sonderform der Beobachtung ist die Messung konkret quantifizierbarer Größen (z.B. Häufigkeit eines Verhaltens).

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:

 Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Eschenhagen/Etschenberg 2008; Lamnek 2010; Meyer 2009

Dr. Balkes rät: „Aus der eigenen Anschauung gewonnenes Wissen bietet in jedem Fall eine bessere Grundlage für das Verständnis komplexer Zusammenhänge als ausschließliches Bücherwissen. Aber: Konkrete Anschauung und abstrahierendes Nachdenken sind unabdingbar aufeinander verwiesen. ,Begriffe ohne Anschauung sind leer, Anschauung ohne Begriffe blind’, so sagt schon Kant.“

Autor: Ulrich Müller