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Aktionsform

Aktionsform

Rasender Reporter

Infobox

Lernziel Kopf, Herz
Konkretisierung Sprachlich vermittelt
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Partnerarbeit, Plenum
Lernphase Erarbeiten, Integrieren
Medien/ Material Klemmbretter für Notizen, DIN A4-Papier und Stifte, Klangschale für Signal, Kopien mit Anleitung und Impulsen zur Auswahl, Flipchart
Verwandten Partnerinterview, Fragen
Dauer 45-90 Min.
Teilnehmerzahl 12-30 Teilnehmende

Kurzbeschreibung

Die TN schlüpfen in die Rolle von Reporterinnen und Reportern und interviewen sich zu ausgewählten Fragen und Statements. Die eingeholten Erfahrungen und Meinungen werden anschließend präsentiert. Der SL kann diese kommentieren, mit Wissensbausteinen ergänzen oder im weiteren Seminarverlauf aufgreifen.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Der Titel der Aktionsform ist vom berühmten „rasenden“ Reporter der Weimarer Zeit, Egon Erwin Kisch, geliehen. Die Aktionsform ist sehr gut geeignet, um ein Thema in seiner Komplexität und Breite zu entfalten und gleichzeitig auch persönlich zu öffnen. Die Verfremdung erleichtert es, auch persönliche Fragen zu „schweren Themen“ zu stellen und zu beantworten. Als zusätzlichen Schutz bei persönlichen Fragen erlaubt der SL ausdrücklich, sich wie bei einer Befragung von Passanten in der Fußgängerzone mit einer Ausrede zu entziehen, wenn man die Frage nicht beantworten mag. Durch die anschließende Zusammenfassung von Meinungen, Erfahrungen oder Vorwissen werden diese auch anonymisiert. Niemand muss sich öffentlich outen. In der Regel erzeugt die Methode durch Tempo und Rolle eine gewisse Leichtigkeit, ja Heiterkeit.

Sowohl Teilnehmende als auch die Kursleitung erhalten einen Überblick über Erfahrungen, Meinungen und Wissen in der Gruppe. Je nachdem, wie das Seminar angelegt ist, kann der SL durch die Vorlage der Fragen und den Mix an Impulsen die Richtung steuern. Die Aktionsform „Rasender Reporter“ erleichtert es auch, ohne großen methodischen Aufwand kleinere Wissensbausteine anschließend direkt anzudocken.

Die Impulse können unterschiedlich konstruiert werden:

Persönliches Erleben kann über offene Fragen angeregt und eingeholt werden, z.B.:

Wissensbestände oder Meinungsäußerungen können über Statements eruiert oder provoziert werden, z.B.:

Zu einer Frage können Antwortkategorien vorgegeben oder Tendenzen über eine Skalierung erfasst werden, z.B.:

Weitere Beispiele:

Die Fragen können unterschiedlich dimensioniert werden:

Zeitlich ist die Aktionsform sehr variabel, die Dauer kann z.B. durch das Ausmaß an Kommentaren und Ergänzungen durch den SL gut gesteuert werden.

Die Interviews können auch abschließend für den Transfer genutzt werden, um die TN Konsequenzen zu inhaltlichen Seminarergebnissen für die eigene Praxis formulieren zu lassen.

4. Vorteile / Chancen – Nachteile / Probleme

Vorteile / Chancen:

Nachteile / Probleme:

Literatur: Kindl-Beilfuß, Carmen (2014)

Autoren: Martin Alsheimer/Ulrich Müller