Aktionsform

Partnergruppen

Partnergruppen sind eine Form der Gruppenarbeit, in der jeweils zwei Kleingruppen Rückmeldung über ihre Ergebnisse voneinander einholen können.

1. Einsatzmöglichkeiten

• um zu einer Diskussion im Plenum hinzuführen
• zur gezielten und intensiven Bearbeitung einzelner Teilfragen eines bereits angesprochenen Themas
• als Alternative zur gewöhnlichen Gruppenarbeit

2. So wird’s gemacht

• Erläutern Sie Thema und Methode genau.
• Bilden Sie Gruppen mit drei bis vier Personen und geben Sie ihnen verschiedene Arbeitsaufträge, z.B.: „Entwickeln Sie eine Stellungnahme zum Thema …“ oder: „Erarbeiten Sie eine Fallbeschreibung zu …“ (Gruppenarbeit 4: Gruppenbildung, Gruppenarbeit 3: Arbeitsauftrag).
• Jede Gruppe beschäftigt sich mit ihrer Frage und hält ihre Ergebnisse fest (Gruppenarbeit 5: Präsentation von Ergebnissen).
• Nach ca. 30–60 Minuten tauschen die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse aus; dabei arbeiten jeweils zwei Gruppen zusammen.
• Erweitern Sie evtl. diese Unterlagen durch neue Arbeitsaufträge und laden Sie zur erneuten Bearbeitung ein.
• Die Partnergruppen ergänzen sich nun gegenseitig: Sie beziehen Stellung zu dem Ergebnis der Partnergruppe oder versuchen, neue Lösungen zu entwickeln (30–60 Min.).
• Dann wird das Erarbeitete an die Absendergruppe zurückgegeben und dort verglichen (ca. 30 Min.).

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Die Methode Partnergruppen schließt sich an ein bereits besprochenes Thema an. Im Vorfeld wurde der Lerngegenstand genau beleuchtet, sodass eine intensive Bearbeitung in der Gruppe möglich wird. Jetzt verfügen die TN über ausreichend Vorwissen, um sich arbeitsteilig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Gleichzeitig schafft die Gruppe ein helfendes Miteinander: Auch der weniger gut informierte, vielleicht sogar etwas passive TN ist am Geschehen beteiligt. Der Einsatz von Partnergruppen setzt allerdings voraus, dass die TN relativ diszipliniert und selbstständig arbeiten können.

Tipp: Legen Sie den zeitlichen Rahmen der einzelnen Phasen nicht nur genau fest, sondern achten Sie auch auf die Einhaltung. Damit lässt sich nervendes Warten vermeiden. Geben Sie den Gruppen einige Minuten vor dem Ende der Arbeitszeit einen entsprechenden Hinweis.

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:

• TN arbeiten aktiv

• intensive Auseinandersetzung mit dem Thema

• die Gruppen geben sich gegenseitig eine Rückmeldung

• nicht Sie kontrollieren, sondern die Gruppen selbst kontrollieren sich

Nachteile/Probleme:

• relativ zeitaufwendig

• schwierig, einen zeitlichen Gleichtakt der Gruppen herzustellen

Literaturhinweise: Knoll 1997

Autoren: Ulrich Müller, Karina Jarzebski