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Aktionsform

Brief an mich selbst

 Infobox

Lernziel Kopf, Herz
Konkretisierung sprachlich
Aktivierung erarbeitend
Sozialform Einzelarbeit
Lernphase Integrieren, Auswerten
Material/ Medien Briefbögen, Briefumschläge, evtl. Briefmarken
Verwandte Tagebuch schreiben
Teilnehmerzahl bis 40
Zeit 5 – 20 Min.
Der Brief an mich selbst ist eine Einzelarbeit gegen Ende des Seminars und zielt auf einen gelingenden Transfer im Alltag ab.

1. Einsatzmöglichkeiten

2. So wird’s gemacht

3. Didaktisch-methodische Hinweise

Ein Brief hat Gewicht. „Briefe gehören zu den größten Kulturgütern, die ein Mensch schaffen kann“, meint Brieffreund Goethe.
Wer aus dem Seminar geht, hat (hoffentlich) eine Menge an neuem Wissen bzw. neuen Erfahrungen gesammelt. Ob er allerdings das Gelernte tatsächlich in Handeln transformieren kann, ist noch ungewiss. Der Brief an mich selbst kann wichtige Impulse geben, um das Gelernte nicht im gewohnten Alltagstrott verschwinden zu lassen. Jetzt gewinnen die TN die Chance eines direkten Praxis-Theorie-Vergleichs („Was habe ich tatsächlich umgesetzt?“, „Wo musste ich meine Strategie korrigieren?“, „Wo hat sich die Routine bereits wieder eingeschlichen?“ usw.). Gerade in der Schlussphase bedeutet eine abschließende Reflexion ein „Sich-besser-merken-Können“. Erfahrungsgemäß nehmen die TN diese Art der Lernunterstützung dankbar an. Schließlich geht es um sie selber bzw. darum, etwas für die eigene Praxis zu tun. Der Brief an mich selbst schließt zwar ein Nachdenken über die Veranstaltung mit ein, kann aber eine Seminarauswertung i.e.S. nicht ersetzen. Im Unterschied zu dieser richtet er seinen Blick nach vorne (s. Auswerten).
Setzen Sie den „Brief an mich selbst“ (wie übrigens alle Transferhilfen) nicht ganz an den Schluss einer Veranstaltung, sonst wird diese Transferübung von den Prozessen des Abschiednehmens überlagert.
„Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert“, heißt es im Volksmund. Warnen Sie daher die TN, sich in der euphorischen Stimmung eines Seminars zu viel vorzunehmen. Vielleicht beschränken Sie als SL die Zahl der Vorsätze und lassen Sie diese in eine Stufenleiter bringen (von den einfachen zu den schwereren).

4. Vorteile/Chancen – Nachteile/Probleme

Vorteile/Chancen:
Nachteile/Probleme:

 

Literaturhinweise: Geißler 2005b, 2010b; Rabenstein/Reichel/Thanhoffer 2009; Wahl/Wölfing/Rapp/Heger 1995
 
Dr. Balkes rät: „Diese Aktionsform hat Charme. Oder haben Sie schon einmal einen Brief an sich selbst geschrieben? Tipp: Regen Sie zu einer beiläufigen Erinnerungsmethode an. Es ist z.B. sinnvoll, den Brief gut sichtbar am Arbeitsplatz oder im privaten Bereich zu platzieren. Ich z.B. hänge mir so ein Motto eine Zeit lang an meinen Spiegel.“
 
Autor: Martin Alsheimer