Team-Teaching (2)

Teamteaching_2

[ Dies ist die Antwort auf Team-Teaching I]

 

 

Lieber Ulrich P.,

ja, es macht immer Spaß, wenn wir zusammen „in der Bütt stehen“! Leider haben wir gerade viel zu selten Gelegenheit dazu. Aber immerhin bleibt uns die Möglichkeit des „Team-Schreibens“ – und das ist ja auch eine Art Team-Teaching.

Erst einmal vielen Dank für deine wie immer erhellende systematische Aufstellung der grundsätzlichen Möglichkeiten. Ich greife sie hier noch einmal auf:

A) ein Lehrender plus eine Lerngruppe

B) ein Lehrender plus ein Lernender

C) zwei und mehr Lehrende plus eine Lerngruppe

D) zwei und mehr Lehrende plus ein Lernender

A), B) und C)  leuchten mir sofort ein, D) habe ich als Lehrform noch nie erlebt. Aber als didaktische Situation ist sie dennoch sehr verbreitet, denn viele Prüfungen werden in dieser Form durchgeführt: zwei (und manchmal sogar mehrere) Prüfer sitzen einem Prüfling gegenüber. (Übrigens auch eines der, zumindest in der Erwachsenenbildung, vernachlässigten Themen: die Prüfungsdidaktik).

Aber nun zu unserem eigentlichen Thema, dem Team-Teaching. Mir fallen sofort eine ganze Menge von Vorteilen ein, und ich greife mal – ganz unsystematisch ;-) – den ersten auf: Beim Team-Teaching eröffnen schon die darstellenden Aktionsformen (überwiegend Lehrende aktiv) die Möglichkeit, vom Monolog zum Dialog zu wechseln. Die beiden Lehrenden können immer wieder mit unterschiedlichen Rollen gemeinsam ins Gespräch kommen. Den Ball dann weiter zu spielen, zu den Teilnehmenden, fällt leicht. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass sich Teilnehmer (auch im Plenum) sehr viel leichter aktivieren und in ein Gespräch verwickeln lassen, wenn vorab schon ein Gespräch zwischen den Lehrenden stattgefunden hat. Das Eis ist sozusagen schon gebrochen, wenn ein erster Einwand, eine erste Frage schon „auf der Bühne“ gestellt wurde.

Damit hätten wir – jetzt wieder systematisch – eine erste Form des Team-Teachings beschrieben:

Pilot und Co-Pilot

Einer spielt – für eine bestimmte Zeit – den primären Part, der/die zweite übernimmt einen Co-Part. Z.B.: Ulrich P. hält einen Vortrag, Ulrich M. schaltet sich zwischendrin ein, wirft eine Frage, eine kritische Bemerkung, einen Kommentar ein. Eine Zuspitzung dieser Rolle des „Co“ wäre die des Advocatus Diaboli: Der Co-Pilot würde also sich vor allem mit sehr kritischen Einwänden an seinen Piloten und die (Teilnehmenden) wenden. Ich erinnere mich an viele Situationen, wo wir bei unseren gemeinsamen Einsätzen genau so agiert haben.

Herzliche Grüße zurück

Ulrich M.

(Sie können hier weiterlesen)


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