Die Arbeit mit Texten gehört zu den klassischsten Seminarmethoden. Vor allem an Hochschulen ist der Arbeitsauftrag „Ich habe hier einen Text. Lesen Sie ihn und markieren Sie die wichtigen Stellen – wir sprechen dann darüber“ häufig zu hören. Und dagegen ist auch nichts einzuwenden. Allerdings ist diese Methode schon etwas abgenutzt und die gewünschte Diskussion über die „wichtigen Stellen“ kommt oft nur schleppend in Gang. Mit einem einfachen Kniff kann man die Arbeit mit Texten sehr spannend ausgestalten: Während man normalerweise leuchtende Textmarker verwendet, um besonders wichtige oder zentrale Punkte in Texten hervorzuheben („highlighten“) habe ich den Auftrag gegeben unwichtige Stellen herauszustreichen („dimmen“ oder „schwärzen“). Dazu gebe ich noch einige schwarze Marker aus.
Dieser geänderte Blickwinkel auf Texte reicht aus, um die Seminarteilnehmer zu einer gründlichen und sorgfältige Bearbeitung zu motivieren. Das funktioniert besonders gut, wenn man einen Text in Partnerarbeit schwärzen lässt oder das Ergebnis im Plenum zur Diskussion stellt.
Die Methode ist auch gut in Rhetorik- und Präsentationstrainings einsetzbar. Wenn von einem Text nur Schlagworte übrig bleiben, dann kann man nicht mehr ablesen und wird zur freien Rede gezwungen.
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