Methode “Abschlussplädoyer”

Plädoyer-verysmall

Seit etwa zwei Jahren setze ich in nahezu allen meinen Seminaren eine Methode ein, die ich „das Abschluss-Plädoyer“ nenne. Die Methode passt gut an das Ende eines Seminars oder einer Einheit und stellt eine schöne und unterhaltsame Möglichkeit zum Abschluss dar.

So wird es gemacht:

  1. In der Vorbereitung schreiben Sie wichtige Kernpunkte, Thesen, Erkenntnisse, „goldenen Tipps“ etc. auf Karten. Ich persönlich nehme DIN A5-Blätter, da ich auch noch ein bis zwei Zeilen erläuternden Text mit unterbringe. Die Überschrift bzw. das Haupt-Schlagwort schreibe ich dabei so groß auf die Karte, dass es lesbar bleibt, wenn man die Karte anpinnt.
    Ein Beispiel: Bei Zeitmanagementseminaren habe ich Themen wie: „Prioritäten setzen“, „Zeit zum Planen einplanen“, „sich die eigenen Ziele klar machen“, „Pausen einplanen“, etc. auf den Karten stehen.
  2. Treten Sie vor die Gruppe und kündigen Sie die nächste Aufgabe an – gerne mit leicht erkennbarer Ironie. „Ich habe hier auf diesen Karten den aller-aller-aller-wichtigsten Punkt, den es zu unserem Seminarthema zu beachten gibt. Das ist wirklich der zentralste Gedanke, den man unbedingt umsetzen muss! Sie haben bestimmt schon eine Idee, was hier auf diesen Karten steht und was der aller-aller-aller-wichtigsten Punkt ist, oder?“
  3. Lassen Sie nun die Teilnehmer verdeckt eine Karte ziehen und behalten Sie selbst auch eine. Wenn jeder eine Karte gezogen hat, dann sind noch mal Sie als Trainer gefordert: „Sie haben jetzt alle einen wichtigen Aspekt auf Ihrer Karte stehen, aber wenn ich mir meine Karte so ansehe, dann muss ich meine Aussage von vorher korrigieren: den aller-aller-aller-wichtigsten Punkt habe ich! Auf meiner Karte steht nämlich… .“
    Nun führe ich kurz aus, warum mein Aspekt so bedeutsam ist und schließe mit „…oder ist da jemand einer anderen Einschätzung und meint etwas noch Wichtigeres auf seiner Karte stehen zu haben?“
  4. In der Regel dauert es nur einen kurzen Moment, bis sich der erste aus der Deckung wagt und die Geschichte weiterspinnt: „Mag ja sein, dass das gerade eben Vorgestellte wichtig ist. Aber meines ist noch viel wichtiger! Was man nämlich auf gar keinen Fall vergessen darf, ist…“.

Die Methode ist kurz, knackig und bringt viele Inhalte noch mal auf den Punkt. Noch dazu macht es den Teilnehmern Spaß, sich gegenseitig mit ihren Plädoyers zu übertrumpfen. Mir persönlich gefällt daran auch, dass alle Seminarteilnehmer ein Statement abgeben – auch die stilleren Naturen kommen zu Wort!

Man kann die Karten während seines Plädoyers an eine Moderationstafel pinnen oder einfach für alle sichtbar vor sich halten.  Manchmal schreibe ich als Trainer die Schlagworte parallel auch auf einem Flipchart mit.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Plädoyer


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