Lernstopp

Gerade stecke ich in der Vorbereitung eines Seminars. Meinem halbfertigen Seminarplan kann ich entnehmen, dass gerade in den ersten Seminarabschnitten die Aktionsform Vortrag sehr dominant ist. Um gerade bei längeren VortragssequeLernstoppnzen durch kleine Aktivierungsübungen aufzulockern, arbeite ich sehr gerne mit sogenannten Lernstopps. D.h. der Vortrag wird gezielt zu einem geeigneten Zeitpunkt unterbrochen, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die neuen Informationen verarbeiten können. Die Teilnehmer wechseln dann von einer rezeptiven auf eine aktive Phase, was generell den Behaltenseffekt von neuen Informationen fördert.

Die eigenständige Auseinandersetzung mit den Lerninhalten kann durch Sie ganz unterschiedlich angeleitet werden, wie z.B. durch folgende Arbeitsaufträge:

  • das bisher Gehörte zusammenfassen
  • den letzten Abschnitt in den Gesamtkontext des Seminarthemas setzen
  • Parallelen und Querverbindungen herstellen
  • den eigenen Lernertrag prüfen und offene Fragen festhalten

Dabei variiere ich auch sehr gerne zwischen Einzelarbeit und Partnerarbeit. Wichtig ist mir dabei, dass die Auseinandersetzung mit dem Lerngegenstand auf unterschiedliche Weise erfolgt:

  • Denk-Stopp: Die Teilnehmer tauschen sich z.B. mit ihrem Nebensitzer über das Thema aus
  • Schreib-Stopp: z.B. Die Teilnehmer schreiben sich beispielsweise Fragen auf oder verschriftlichen das Gelernte in eigenen Worten
  • Zeichen- Stopp: Die Teilnehmer erstellen eine Mindmap oder zeichnen ein Bild usw.

Achten Sie darauf, dass Sie den Zeitrahmen der Methode Lernstopp auf ca. 5-10 Minuten begrenzen.

Nach der Aktivierungsphase sollten in jedem Fall die offenen Fragen geklärt werden. Ansonsten können exemplarisch weitere Ergebnisse des Lernstopps noch einmal im Plenum aufgegriffen werden, wenn es die Zeitplanung zulässt. Der Vortrag wird fortgesetzt und es können ggf. weitere Lernstopps folgen.

Der Lernstopp kann selbst in Veranstaltungen mit großer Teilnehmerzahl eingesetzt werden. Auch wenn hier keine Ergebnisse aus den Aktivierungsphasen diskutiert werden können, ist der Einsatz der Methode sinnvoll, um gezielt die individuelle Aneignung von Lerninhalten zu fördern.

Ich integriere den Lernstopp gerne in eine Power-Point indem an den entsprechenden Stellen eine Folie mit Frage bzw. Arbeitshinweis eingeblendet wird, die sich in der Gestaltung von anderen Folie unterscheidet, meist in einer knallenden Signalfarbe.

 


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