Ein Korb voll Seminar-Methoden für lebendiges Lehren und Lernen

Sie suchen Methoden für lebendiges und aktivierendes Lehren und Lernen? Hier finden Sie eine ziemlich umfangreiche Sammlung. Sie umfasst alle Aktionsformen, die wir gegenwärtig (Stand: April 2022) in methoden-kartothek.de integriert haben, inklusive einer kurzen Erläuterung, was sich hinter dem Titel verbirgt. Mit „click” auf den Titel öffnet sich ein PDF mit einer ausführlichen Beschreibung. Zu manchen Aktionsformen gibt es auch einen Blogbeitrag, der dann extra verlinkt ist. (In methoden-kartothek.de sind die Beschreibungen auch untereinander verlinkt und können kontextabhängig abgerufen werden).

Einen gezielten Zugriff auf Methoden nach zentralen didaktisch-methodischen Kriterien ermöglicht unser Wegweiser durch den Methoden-Dschungel; ein weiterer Blog-Beitrag erläutert das Instrument.

Name der Aktionsform Kurzbeschreibung
7 VIPs

Blogbeitrag

Am Ende eines Seminartages oder einer Unterrichtseinheit werden die sieben wichtigsten Punkte (= 7 Very Important Points) noch einmal zusammenfassend dargestellt.
A Aasgeier und Trüffelschwein Zwei TN bekommen die Aufgabe, einzelne Aktionen oder Seminareinheiten zu bewerten. Der „Aasgeier“ findet kritische bzw. weniger gelungene Aspekte, das „Trüffelschwein“ Gutes.
Advance Organizer Der Advance Organizer ist eine vorangestellte (advance), schriftlich und/oder bildlich fixierte und kurze Einleitung zu einer mündlichen oder schriftlichen Lehr- und Lerneinheit, die die Aufmerksamkeit der Lernenden für die nachfolgende Einheit (meta-)kognitiv organisieren (organize) soll.
Agenda

Blogbeitrag

Der SL gibt zu Beginn einer Veranstaltung einen (visualisierten) Überblick zu den Inhalten und dem geplanten Ablauf. An diesem Überblick kann im weiteren Verlauf immer wieder angeknüpft werden.
Aktive Textarbeit Die Arbeit mit Sach- und Fachtexten gehört zu den häufigsten Vorgehensweisen bei der Wissensvermittlung in Seminaren. Neben dem klassischen Vorgehen, bei dem Texte gelesen und anschließend diskutiert werden, bieten sich verschiedene methodische Möglichkeiten für anregende und aktive Textarbeit an.
Aquarium oder: Innenkreis-Außenkreis, Fish-Bowl, Kleines Plenum
Aquarium ist eine Methode, mit der bestimmte Sachverhalte oder Problemstellungen gemeinsam im Plenum erörtert und lösungsorientiert besprochen werden.
Auf der Heimfahrt In Form einer gespielten „gemeinsamen Heimfahrt“ (z.B. im Auto, im Zug o.Ä.) werden Seminarerfahrungen mitgeteilt.
Aufstellung oder: Lebende Statistik
Die TN stellen sich auf bestimmte Weise im Raum auf und drücken so Beziehungen zu Themen aus, beantworten Fragen, treffen Entscheidungen oder äußern Befindlichkeiten.
B Back Home Back-Home ist ein Rollenspiel, in dem die TN ihre Erfahrungen und das Gelernte aus dem Seminar mit der Situation “Wieder daheim“ konfrontieren.
Beobachtung Vorgänge oder Verhaltensweisen werden gezielt betrachtet (z.B. physikalische, chemische, biologische Phänomene, technische Abläufe, Verhalten von Menschen oder Tieren usw.).
Bild malen Erlebnisse, Ideen oder Gefühle werden bildhaft durch Formen, Farben, Komposition und Material ausgedrückt.
Bildbetrachtung Bildbetrachtung ist eine assoziative oder meditative Aktionsform, bei der Bilder die Grundlage für Gespräche bilden: Die TN wählen unter einem thematischen Impuls Bilder aus, die ihre jeweiligen Erfahrungen, Einstellungen, Gefühle widerspiegeln.
Bistro-Tisch Der SL und/oder TN führen Gespräche an einem Bistro-Tisch.
Blitz-Feedback Die TN geben kurz, prägnant und strukturiert Feedback zu einem Beitrag, einem Übungsversuch o.Ä. eines anderen TN. Die Kriterien für dieses Feedback sind vorgegeben.
Blitzlicht Eine schnelle Runde, in der jeder TN knapp zu einer vorgegebenen Frage Stellung bezieht.
Blog schreiben oder: Weblog schreiben
TN (und ggf. SL) verfassen regelmäßig Beiträge in einem (elektronischen) Tagebuch/Journal, das auf einer Webseite oder in einer Lernplattform geführt und ggf. für andere zugänglich gemacht wird. Der jeweils aktuellste Beitrag steht an erster Stelle, die anderen TN bzw. der SL können mit Kommentaren und weiteren Notizen auf die Beiträge antworten.
Bodenbild Eine Form der Inhaltspräsentation, bei der der Boden des Seminarraums als Präsentationsfläche für unterschiedliche Medien genutzt wird.
Brainstorming Auf besondere Art werden in einem „Gedankensturm“ Einfälle gesammelt, um möglichst vielfältige und originelle Lösungen für ein Problem zu finden („Feuerwerk an Ideen zünden“).
Brief an mich selbst Der Brief an mich selbst ist eine Einzelarbeit gegen Ende des Seminars und zielt auf einen gelingenden Transfer im Alltag ab.
Büchertisch auch: Stiller Dozent
Ein vorbereiteter Tisch im Seminarraum lädt die TN dazu ein, in ausgewählten Materialien (Bücher, Dokumente, usw.) selbstgesteuert nach neuen Lerninhalten zu suchen und darin ausgewählte Inhalte zu erschließen.
C Clustern Oder: Flexible Zettelwand, Bildung von Themenblöcken
Mit dieser vielfältig einsetzbaren Aktionsform können Themen, Ideen, Anregungen und Gedanken einer Gruppe für die weitere Bearbeitung strukturiert werden.
Collage Collagen sind geklebte Bilder. Die TN komponieren aus geschnittenen, ausgerissenen oder auch gemalten Papierfragmenten (Texte, Fotos, farbigem Papier) ein neues Bild. Eventuell wird das Ganze zusätzlich übermalt und retuschiert, oder es werden dreidimensionale Objekte und Materialien (z.B. Textilien) darauf montiert (= Assemblage).
D Demonstration An einem Originalobjekt, an einem Modell oder an Abbildungen wird den TN etwas gezeigt.
Didaktische Weiche Die „Didaktische Weiche“ ist keine eigentliche Aktionsform, sondern eine Möglichkeit der inneren Differenzierung bzw. der Individualisierung. An manchen Stellen des Kurses können die TN zwischen verschiedenen Lernwegen, Formen der Zusammenarbeit und Inhalten wählen, die sie eine bestimmte Zeit lang verfolgen wollen.
Diskussion Die Diskussion ist eine Gesprächsform, in der eine gleichberechtigte, sachlich-argumentative Auseinandersetzung mit einem Thema erfolgt.
Domino Die Aktionsform Domino funktioniert wie das allseits bekannte Gesellschaftsspiel, mit dem Unterschied, dass sich auf den Steinen bzw. Kärtchen keine Punkte befinden, sondern Begriffspaare bzw. zusammengehörende Ausdrücke o.Ä.
E E-Learning oder: E-Teaching, Computer Based Training, Online-Lernen
Unter E-Learning werden Lehr-Lern-Szenarien verstanden, die digitale bzw. internetgestützte Medien zur Übermittlung, Präsentation und Bearbeitung von Lerninhalten verwenden und in denen unabhängig von Ort und Zeit zwischenmenschliche Kommunikation stattfindet.
E-Portfolieo

Blogbeitrag

Die TN erstellen Lernprodukte in einer Veranstaltung, reflektieren diese und stellen sie anschließend in einer digitalen Sammelmappe zusammen.
Elevator Statement auch: Elevator Speech, Elevator Pitch, Aufzug-Präsentation
TN oder SL geben in ein bis zwei Minuten eine Kurzpräsentation zu einem Thema, vermitteln dabei die Kernbotschaften und wecken das Interesse des Plenums.
Energizer der kniffligen Art Nach Pausen oder komplexen Einheiten fällt es oft schwer weiterzumachen. Energizer sind Auflockerungen und Spiele, die dabei helfen, den Kopf wieder freizubekommen.
Die hier beschriebenen Varianten sind „von der kniffligen Art“. Sie bieten sich immer dann an, wenn man ein dynamisches Gruppenerlebnis gestalten will und dabei gegenseitiger Körperkontakt und/oder Bewegung nicht infrage kommen.
Energizer mit Bällen Nach Pausen oder komplexen Einheiten fällt es oft schwer, weiterzumachen. Energizer sind kurze Auflockerungen und Spiele, die helfen, den Kopf freizubekommen.
Die hier beschriebenen Varianten setzen auf ein überschaubares Maß an körperlicher Aktivität und den Einsatz von Bällen.
Erkundung Die TN verlassen das Seminar und wenden sich dem Lerngegenstand unmittelbar in seiner natürlichen Umgebung zu. Im Unterschied zur Exkursion sind die TN dabei aktiv.
Erwartungsinventar Die TN können eigene Erwartungen schriftlich mitteilen.
Erzählen Der SL stellt einzelne, reale oder fiktive Handlungen in einen zeitlichen, sinnvollen Zusammenhang und verleiht ihnen dadurch eine Bedeutung (s. Teilnehmergeschichte). Das Erzählen ist im Unterschied zum eher objektiven, sachlichen, knappen und präzisen, trockenen Berichten, das nur reale Ereignisse darstellt, eher subjektiv, emotional, ausführlich und fesselnd.
Evaluationszielscheibe oder: Spinnennetz

Die Evaluationszielscheibe dient der visualisierten Bewertung und Evaluation von ausgewählten Seminaraspekten. Es handelt sich um eine spezielle Form der Mehr-Punkt-Frage (Punktabfrage).

Exkursion oder: Besichtigung
Die TN verlassen das Seminar und besuchen einen für das Thema relevanten Ort (z.B. einen Betrieb).
Experiment Planmäßiger und kontrollierter Versuch, um eine Fragestellung oder Hypothese (Vermutung über Zusammenhänge) zu überprüfen.
Expertenbefragung oder: Sachverständigenbefragung
In einer Expertenbefragung werden eine oder mehrere Fachpersonen von den TN zu einem Thema befragt.
F Fallbesprechung Die Fallbesprechung ist eine Gruppenarbeit, bei der die TN wirklichkeitsnahe, konfliktgeladene Fallbeispiele (z.B. „Ärger mit dem Vorgesetzten“) oder tatsächliche eigene „Fälle“ (z.B. „Ein schwieriger Patient“) nach bestimmten Schritten und Gesprächsregeln beraten.
Film/Video zeigen Im Seminar wird ein Film bzw. ein Filmausschnitt vorgeführt und anschließend mit den TN besprochen bzw. ausgewertet.
Forumtheater oder: Szene-Stopp-Reaktion
TN spielen eine Szene. Einzelne oder alle Zuschauer ersetzen (zeitweise) die Spieler, greifen in die dramatische Handlung ein und verändern sie.
Fotos machen oder: Foto-Safari, TN-Fotos

Die TN begeben sich aus dem Lernsetting heraus in reale Situationen und machen Fotoaufnahmen. Diese werden anschließend im Seminar präsentiert und thematisiert.

Fragebogen Die TN beantworten schriftlich Fragen zum Thema oder Seminar.
Fragen-Antworten-Speicher Die TN erarbeiten während des Seminars Fragen und Musterantworten zu besonders wichtigen Seminarinhalten. Die Frage-Antwort-Paare werden in einem (virtuellen) Speicher gesammelt und strukturiert. Der SL ergänzt ggf. mit korrigierenden oder erläuternden Hinweisen. Im Falle einer Lernerfolgskontrolle greift der SL auf diesen Speicher zurück, um daraus die Prüfungsfragen zu gestalten.
G Geleitete Fantasie oder: Besinnung, Angeleitete Meditation, Fantasie-Reise
Geleitete Fantasie ist ein so genanntes „projektives Verfahren“. Die gesprochene Anleitung regt mit ihren Szenen zum einen Assoziationen der TN an und bietet zum anderen „Leerstellen“ (Pausen, Fragen). Das wirkt wie eine „Projektionswand“, auf die die TN ihre inneren Bilder (Befindlichkeiten, Erlebnisse) werfen können (z.B. „Lebenswege“).
Geocaching Geocaching ist eine elektronisch unterstützte Schatzsuche oder „Schnitzeljagd“. Die TN suchen mit GPS-Geräten oder einer Navigations-App auf einem Smartphone/Tablet nach Verstecken (engl. caches), die durch geografische Koordinaten definiert sind. Dort finden sie Aufgaben, die sie lösen müssen (um sich ggf. auf die Suche nach dem nächsten Versteck machen zu können).
Graffiti oder: Satzergänzung, Onkel-Otto-Zettel, Impulsplakate
Die TN vollenden angefangene Sätze nach dem Muster: „In unserem Kurs gefällt mir, dass …“.
Gruppen-Speed-Dating Die TN erhalten in abwechselnden Kleingruppen, die in kurzer Folge abwechseln, einen schnellen Zugang zum Thema und lernen sich untereinander kennen.
H Horrorszenario Die TN überlegen sich „Horrorszenarien“, d.h. Situationen in der Praxis, in denen es ihnen nahezu unmöglich erscheint, das im Seminar Gelernte umzusetzen oder zu integrieren. Anschließend überlegen sie gemeinsam mit den anderen TN Lösungen für die beschriebene Situation.
I Impulsmethode oder: Murmelgruppenmethode
Die Impulsmethode kombiniert kurze Vorträge und Gespräche: Überblick – Kurzvortrag/Impuls – Gespräch – Kurzvortrag/Impuls – Gespräch usw.
K Kamingespräch In einer lockeren, persönlichen Gesprächsatmosphäre treffen die TN einen Experten bzw. eine Expertin, um zusammen ein ausgewähltes Thema zu diskutieren oder sich frei auszutauschen.
Kartenabfrage Auf eine Frage des SL schreiben die TN ihre Antworten auf Karten (Alternative zu Zurufabfrage).
Kartenrennen TN-Erwartungsprofil
Zum Einstieg in ein Seminar werden Präferenzen zu Seminarinhalten oder Vorgehensweisen abgefragt.
Kennenlern-Matrix Die Kennenlern-Matrix ist ein optisches Instrument zum gegenseitigen Vorstellen.
Kennenlernen (dynamisch) Das gegenseitige Kennenlernen der Seminarteilnehmer zu Beginn eines Seminars ist einer der bedeutenden Erfolgsfaktoren gut verlaufender Seminare. Die hier vorgestellten Methoden stellen eine Alternative zu den klassischen Vorstellungsrunden dar.
Koffer packen Die TN reflektieren das Seminar und teilen mit, was sie an Wertvollem mitnehmen –„verpackt“ in die Metapher Koffer.
Kollegiale Beratung (auch: Kollegiale Fallberatung, Kollegiale Supervision, Kollegiale Praxisbegleitung)
Ein Verfahren zur Moderation eines berufsbezogenen Selbsthilfeprozesses. Eine Gruppe von TN reflektiert gemeinsam ihre berufliche Situation, um sich gegenseitig zu beraten und zu unterstützen.
Kommunikative Validierung Kommunikative Validierung ist ein Verfahren zur Prüfungsvorbereitung. In einem frühen Stadium des Lehr- und Lernprozesses werden die Kriterien eingeführt, nach denen später die Prüfungsleistung bewertet wird.
Kugellager oder: Lernkarussell
Das Kugellager bringt auf einfache Weise mehrere Partnergespräche zu ein und demselben Thema in Gang.
L Lehrgespräch oder: Unterrichtsgespräch
Die TN äußern sich zu Impulsen des SL. Dieser gibt den inhaltlichen Ausgangspunkt des Gesprächs vor oder legt ihn mit den TN gemeinsam fest. Er steuert den Ablauf durch seine Impulse und lässt die TN das (schon „feststehende“) Ergebnis finden.
Leittext Leittexte sind schriftliche Anleitungen zum Lernen. Sie führen durch Fragen und Aufgaben die TN zur selbstständigen Informationssuche, zur Arbeit mit Medien, Quellen und Originalmaterialien. Intention: die systematische Erkundung in Praxisbereichen oder die Lösung praktischer Aufgaben (Projekt). Lernen mit Leittexten ist ein umfassendes methodisch-didaktisches Konzept, das Unterricht ergänzen oder teilweise ersetzen kann.
Lern-Spaziergang engl. Learning Walk
Die TN und der SL nutzen einen Spaziergang außerhalb des Seminarraums für gemeinsames Lernen oder individuelles Nachdenken.
Lernkarten Die Lernkarten sind handliche Karten (z.B. DIN A6 = Postkartenformat), auf denen die TN Fragen/Aufgaben zum behandelten Thema bearbeiten, wiederholen und archivieren können.
Lerntabu Oder: Ratespiele
Die TN wiederholen Fachbegriffe oder wichtige Wörter durch gegenseitiges spielerisches Erklären.
M Maßnahmenplan Oder: Mein nächster Schritt
Durch die Planung konkreter Schritte und Maßnahmen wird die Umsetzung von Ergebnissen aus dem Seminar oder Workshop vorbereitet und gesichert.
Meckerecke Die Meckerecke (Pinnwand) wird für die gesamte Veranstaltungsdauer in einer Ecke des Raumes eingerichtet. Zu jeder Zeit bietet sie die Möglichkeit, schriftlich und unter Umständen anonym positive und negative Kritik zu äußern.
Methode 6-3-5 oder: Brainwriting
Die Methode 6-3-5 dient zur kreativen Lösungsfindung. Je 6 TN schreiben in mehreren Runden je 3 Ideen zur Lösung eines Problems auf, und das in jeweils 5 Minuten.
Methode 66 oder: Bienenkorb, Mauschelgruppe
Die Methode 66 ist eine Kurzform der Gruppenarbeit.
Mind-Mapping Mind-Mapping (= Gedankenlandkarte) ist eine wichtige Methode, um Informationen festzuhalten, Kreativität zu wecken oder um ein Thema zu ordnen.
Mix-Gruppen Über Ergebnisse von Kleingruppen wird in besonderen, gemischten Gruppen berichtet, in denen von jeder Gruppe mindestens ein Mitglied vertreten ist.
Moderationsmethode oder: Metaplan-Technik
Die Moderationsmethode kann zur Problem- und Ideenfindung, Problemlösung sowie zur Vorbereitung von Entscheidungen eingesetzt werden.
Der Moderator hilft der Gruppe eigenverantwortlich zu arbeiten und Lösungen für ihre Fragen oder Probleme zu finden. Er beteiligt sich nicht inhaltlich, sondern ist nur für die Methode verantwortlich. Er führt die Gruppe durch die Phasen der Methode, führt in ihre Regeln und Materialien ein und agiert durch Fragen als Gesprächshelfer.
N Netzwerk Die TN erhalten Karten, auf denen zentrale Begriffe zum Thema stehen, und erklären diese.
O Open Space Open Space ist ein Tagungsformat ohne vorher festgelegte Themen, d.h. ohne Tagesordnung, und ohne Referenten. Die Methode setzt auf intrinsische Motivation und auf Selbstorganisation der TN und wird nur formal, aber nicht inhaltlich gesteuert.
P Partnergruppen Partnergruppen sind eine Form der Gruppenarbeit, in der jeweils zwei Kleingruppen Rückmeldung über ihre Ergebnisse voneinander einholen können.
Partnerinterview Jeweils zwei TN befragen sich und stellen sich anschließend im Plenum gegenseitig vor.
Planspiel oder: Entscheidungsspiel
Im Planspiel werden soziale Konflikte und Entscheidungen von Interessengruppen simuliert. Das Thema (ein politischer, sozialer oder wirtschaftlicher Interessenkonflikt), die Handlungsräume und Rollen sind vorgegeben, der Spielausgang bleibt offen. Die Situation liegt auf einer institutionellen oder öffentlichen Ebene, verlangt strategisches Denken und Entscheidungen und folgt einem vereinfachten Modell der Realität. Die TN spielen Mitglieder von Organisationen oder Interessengruppen und versuchen, eine fiktive Ausgangslage zielgerichtet zu verändern. Der SL ist Spielleiter.
Podiumsdiskussion Zwei oder mehrere Experten (externe oder TN) diskutieren ein bestimmtes Thema kontrovers miteinander und stellen sich den Fragen und Statements aus dem Publikum.
Pro und Contra Pro und Contra ist eine aktivierende Methode mit Spielcharakter, die es ermöglicht, ein Thema facettenreich zu erschließen.
Problem-Ursache-Lösung-Schema (PULS) Oder: Problem-Analyse-Schema, Problem-Analyse-Lösung
Das Problem-Ursache-Lösung-Schema (PULS) ist eine gleichermaßen einfache wie effektive Vorgehensweise um Problemstellungen intensiv und gründlich zu bearbeiten. Themen werden dabei unter die Lupe genommen, konkret beschrieben, in Teilschritte gegliedert und direkt mit Lösungsvorschlägen versehen.
Projekt Die Lerngruppe arbeitet an einer „echten“ Aufgabe: z.B. ein Produkt erstellen, eine Dienstleistung verbessern, eine Ausstellung oder Aufführung vorbereiten. Der Lernprozess orientiert sich an den Notwendigkeiten des Arbeitsprozesses.
Punktabfrage Die TN „bepunkten“ bzw. bewerten auf Pinnwänden Themen, Thesen, Fragen, Antworten, Ideen, Aktionen.
Q Quizshow Oder: Ratespiele
Quizshows sind besonders beliebte Fernsehformate: Die Zuschauer raten mit, vergleichen ihr Wissen mit den Quizshow-Kandidaten und freuen sich über richtige Lösungen. Dieses Format kann gut auf Seminare übertragen werden.
R Rasender Reporter Die TN schlüpfen in die Rolle von Reporterinnen und Reportern und interviewen sich zu ausgewählten Fragen und Statements. Die eingeholten Erfahrungen und Meinungen werden anschließend präsentiert. Der SL kann diese kommentieren, mit Wissensbausteinen ergänzen oder im weiteren Seminarverlauf aufgreifen.
Reframing Oder: Umdeuten, neue Sicht eröffnen
Ein TN stellt eine für ihn problematische Situation dar. Die Seminargruppe sammelt neue, positive Sichtweisen, die neue Zugänge und Umgangsweisen in Bezug auf die Problemstellung ermöglichen.
Ritual Rituale sind ausdrucksstarke, symbolische Handlungen (Inszenierungen), die sozial-emotional entlasten und durch ihre klare Festlegung Sicherheit geben. Sie wirken wie ein Seil oder ein Geländer, an dem man sich festhalten kann, um sich durch schwierige Situationen/Übergänge (z.B. Abschied) zu wagen.
Rollenspiel TN tun so, als ob sie jemand anderes wären. Diese Simulation erfolgt spontan und ohne Probe. Die gespielten (Inter-)Aktionen können real oder fiktiv, können vergangen, gegenwärtig oder zukünftig sein.
Rundgespräch oder: Offenes Gespräch, Teilnehmergespräch, Erfahrungsaustausch
Die TN tauschen im Unterschied zur Diskussion im Rundgespräch Erfahrungen, Einstellungen, Fantasien aus. Der inhaltliche Bezugspunkt des Gesprächs ist vorgegeben oder wird gemeinsam festgelegt. Der Ablauf bleibt offen. Ein Ergebnis kann sich einstellen, ist aber nicht angezielt.
S Sandwich Bei der Sandwich-Methode wird der Ablauf so geplant, dass sich wie bei einem Sandwich verschiedene „Lagen“ ergeben. So wechseln sich Phasen des passiv-aufnehmenden Lernens (z.B. Kurzreferate, Filme) mit Phasen der aktiven Verarbeitung (z.B. Kleingruppenarbeit, Netzwerk usw.) ab. Die Sandwich-Methode ist also weniger eine eigenständige Aktionsform, sondern eher ein Rezept für die Mischung verschiedener Methodenzutaten (Sozialformen, Aktionsformen).
Scrabble Zu jedem Buchstaben einer Buchstabenliste müssen Assoziationen gefunden werden.
Sortieraufgabe Sortieren, Hierarchisieren, Klassifizieren
Die TN bringen Karten mit Begriffen, den Schritten eines Ablaufs oder Handlungen in eine Reihenfolge oder Hierarchie.
Stationenlernen oder: Lernzirkel, Lerntische
Stationenlernen ist eine freie und offene Arbeitsform, bei der das Thema in Teilbereiche gegliedert und für die Bearbeitung durch die TN auf Stationen verteilt wird.
Statuentheater oder: Lebendes Bild, Standbild bauen
TN verkörpern ein stehendes bzw. aus eingefrorenen Bewegungen bestehendes Bild bzw. eine solche Skulptur. So wird ein Sachverhalt, eine Idee, ein Problem oder eine Situation dargestellt.
Steckbrief SL und TN beantworten vorbereitete Fragen zur Person auf einem Plakat. Es kann wie ein persönlicher “Fahndungsaufruf“ gestaltet werden.
Stimmungsbarometer Das Stimmungsbarometer ist ein optisches Instrument, um die Stimmung in der Gruppe transparent zu machen. Es handelt sich um eine spezielle Form der Ein-Punkt-Frage (Punktabfrage).
Strukturlegtechnik Die TN legen Karten mit den zentralen Begriffen zum Thema so auf den Boden, dass eine Struktur entsteht, die Zusammenhänge erkennen lässt (Visualisierung).
T Tagebuch schreiben Die TN notieren, malen oder kleben persönliche Ergebnisse und Erlebnisse der Veranstaltung in eine Art Buch oder auf gebundene Blätter. Das Dokument bleibt privat und vertraulich. Nur in der Variante Weblog wird eine Teilöffentlichkeit hergestellt.
Teilnehmergeschichte TN erzählen zu einem Thema eine Geschichte. Sie stellen einzelne, reale oder fiktive Handlungen in einen zeitlichen, sinnvollen Zusammenhang und verleihen ihnen dadurch eine Bedeutung (s. Erzählen).
Teilnehmerreferat Ein kurzer Vortrag, der von einem TN übernommen wird.
Test Ein Test ist ein Verfahren zur Auswertung des Unterrichts: Erfolgskontrolle und Leistungsmessung. Der Test soll möglichst präzise über die Lernfortschritte der TN Auskunft geben.
Texte lesen Die TN verarbeiten, angeleitet, wissenschaftliche, journalistische (Sachtexte) oder literarische (dichterische) Texte. Diese sind – anders als didaktisch aufbereitete Texte (z.B. Leittext) – nicht eigens zum Lernen geschrieben worden. Die dichterischen Texte sind hier als Material, nicht als Gegenstand der Veranstaltung gemeint.
Texte schreiben TN verfassen nach vorgegebenem Muster und/oder in freier Improvisation (relativ) kurze Texte.
Theaterspiel TN studieren kurz eine kleine Geschichte ein. Die Spieler sind Autoren, Regisseure und Darsteller ihres Spiels.
Thesendiskussion Thesendiskussion ist ein Verfahren zur selbstständigen Erarbeitung und Integration von Themen durch die TN, das auch als Prüfungsverfahren eigesetzt werden kann. Die TN entwickeln selbst Thesen, die sie in einer Diskussion im Plenum oder im Prüfungsgespräch „verteidigen“.
TZI/Themenzentrierte Interaktion Die Themenzentrierte Interaktion ist eigentlich ein Kommunikationsmodell und wird im Folgenden als Aktionsform beschrieben. TZI ist eine Form des Gesprächs, bei dem nur das Thema gegeben ist, das Ergebnis offenbleibt und der Verlauf weniger vom SL als vielmehr von Postulaten und Hilfsregeln gesteuert wird. Diese sollen helfen, dass die Bedürfnisse der einzelnen TN (Ich), der Gruppe (Wir) und die Notwendigkeiten des Themas (Es) möglichst gleichwertig behandelt werden. Die drei Pole (Ich–Wir–Es) stehen in ständiger Wechselwirkung zueinander und in Beziehung zum Umfeld des Gruppenprozesses (Globe).
Ü Übung Als „Übung“ wird die regelmäßige Wiederholung einer Handlung oder Fertigkeit bezeichnet, um sie zunehmend zu festigen, zu automatisieren oder zu vervollkommnen. Bei der Übung geht es nicht darum, neue Fertigkeiten zu erwerben, sondern bereits erworbenes Verhalten zu festigen und zu vertiefen.
U Unterweisung oder: Vier-Stufen-Lernen; VENÜ
Die Unterweisung ist eine typische Methode in der Berufsausbildung und baut auf eine einfache, planvolle und stark strukturierte Form der Vermittlung. Auch bei Technik- und Produktschulungen findet sie häufig Einsatz. Mit den vier Schritten Vorbereiten, Vormachen, Nachmachen und Vertiefen eignet sich die Aktionsform vor allem für psycho-motorische Ziele.
V Vernissage Vernissage oder: Markplatz, Galerie bzw. Gallery Walk, Postermarkt
Texte, Grafiken oder Arbeitsergebnisse werden als Plakate, Poster oder Werkstücke wie in einer Ausstellung im Raum präsentiert und gemeinsam begutachtet und kommentiert.
Video drehen Die TN stellen selbst einen digitalen Videobeitrag (Vodcast) her. Einsatzbreite: von der Aufzeichnung kurzer Minutensequenzen (z.B. typische Fehler beim Bedienen eines Gerätes, Unarten der persönlichen Arbeitsorganisation usw.) bis hin zur systematisch durchdachten Produktion geschlossener Filme (z.B. neue Mitarbeiter erkunden die Firma und drehen einen Film darüber, oder ein Produktionsverfahren wird in einzelnen Schritten detailliert aufgezeichnet).
Video-Training Eine besondere Form verhaltensbezogenen Lernens: Eine Übungssituation wird mit Video aufgezeichnet. Es folgt ein Feedback und eine Besprechung der Aufzeichnung am Bildschirm.
Vier Ecken Es hängen mehrere Positionen zu einem Thema im Raum. Die TN ordnen sich ihnen zu und diskutieren sie.
Vier-Felder-Tafel oder: SWOT-Analyse
Mit der Vier-Felder-Tafel wird ein Thema, Lösungsansatz oder Projekt unter verschiedenen Aspekten betrachtet. Die vorgegebene Struktur hilft bei der gezielten Analyse und Bearbeitung eines Themas.
Diese Vorgehensweise bietet sich immer dann an, wenn ein Thema inhaltlich durch die Gruppe bearbeitet werden soll, und wird häufig in Workshops eingesetzt.
Vormachen Praktische Handlungen, die die TN lernen sollen, werden vorgeführt.
Vorspielen Der SL schlüpft in eine Rolle und simuliert reale oder fiktive, vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Worte und/oder Taten.
Vorstellungsrunden Die Aktionsform Vorstellungsrunden umfasst verschiedene Varianten, wie Sie und Ihre TN sich untereinander bekannt machen können.
Vortrag Der Vortrag ist sowohl eine eigene Veranstaltungsform als auch eine Aktionsform innerhalb eines Kurses/Seminars.
W Wachsende Gruppe oder: Schneeballverfahren
Die Aktionsform „Wachsende Gruppe” stellt eine erweiterte Form der Gruppenarbeit dar.
Wäscheleine An einer im Raum gespannten Leine werden Inhalte, Agendapunkte, offene Fragen oder Arbeitsergebnisse gesammelt. Die TN erarbeiten Inhalte und bekommen Struktur und Orientierung.
Wandzeitung oder: Plakat, Flugblatt entwerfen
Die TN geben auf großen Plakaten kurz, konkret und kreativ Sachverhalte, Argumente oder Forderungen wieder.
World Café Oder: Tischgespräche
World Café ist eine Großgruppen-Methode, die auch mit sehr vielen TN alle involviert und vielfältige Gespräche ermöglicht. Dazu wird eine Art Kaffeehaus inszeniert, in der an vielen Tischen Gespräche stattfinden. Auf den „Tischdecken“ (aus Papier) werden Arbeitsergebnisse festgehalten.
Z Zeitleiste Die TN oder der SL visualisieren biografische oder historische Daten, Epochen o.Ä. linear mithilfe einer Zeitleiste.
Zukunftswerkstatt In einer Zukunftswerkstatt werden anstehende Probleme oder problematische Themen von den TN selbstständig und kreativ bearbeitet. Sie wird vom SL nur methodisch, nicht aber inhaltlich angeleitet und folgt einem vorgegebenen Ablauf in Phasen mit ihren jeweiligen Regeln.
Zurufabfrage Auf eine Frage des SL „rufen“ die TN ihm Antworten zu, die mitgeschrieben werden (Alternative zur Kartenabfrage).

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