Nie ein Flop: die Sortieraufgabe!

Es ist eine meiner absoluten Lieblingsmethoden in Seminaren und Trainings und kommt demzufolge häufig zum Einsatz: die Sortieraufgabe. Die Teilnehmer bringen dabei Karten mit Begriffen, den Schritten eines Ablaufs oder Handlungen in eine Reihenfolge oder Hierarchie. Der besondere Charme der Methode liegt in ihrer Einfachheit. Und es gibt nahezu kein Thema, auf das sich das “Sortieren” nicht anwenden lässt. Bisher habe ich es noch nie erlebt, dass diese Methode nicht funktioniert oder “floppt”!

So geht man vor:

  • Schreibe die einzelnen Schritte eines Ablaufs oder zentrale Begriffe eines Themas auf Moderationskarten und mische den Kartensatz gut durch.
  • Bitte die Teilnehmer, die Karten auf einem Tisch, an einer Pinnwand oder auch auf dem Boden in eine Reihenfolge oder Ordnung zu bringen („Sortieren Sie die Karten so, dass frühe Prozessschritte möglichst weit links stehen“ oder „Sortieren Sie die Karten so, dass die besonders schwierigen/aufwändigen/beachtenswerten
    Aspekte des Themas möglichst weit oben stehen, die Dinge die weniger kritisch/schwierig/bedeutsam erscheinen, sortieren Sie entsprechend weiter unten ein.“
  • Lass danach die Gruppen die Ergebnisse untereinander „kontrollieren“ – wo gibt es Abweichungen, wo wurden Karten unterschiedlich eingeordnet (und warum wohl)?
  • Diskutiere die Ergebnisse im Plenum. Greife dabei vor allem jene Aspekte auf, die nicht von allen gleich eingeschätzt worden sind.

Besonders viel Spaß macht es, wenn man die vielfältigen Variationsmöglichkeiten bedenkt und nutzt:

  • Joker-Karten: Gib mit dem Kartenstapel zusätzlich leere Karten aus, auf denen die Gruppen eigene Gesichtspunkte ergänzen können.
  • Fehler-Karten: Baue absichtlich Fehler ein. Kommuniziere dies und lasse die Gruppen dann Hypothesen anstellen, welche Karte wohl den Fehler enthält.
  • Powerpoint: Drucke die Folien ohne Foliennummer und Inhaltsverzeichnis aus, durchmischen diese und lasse die Gruppe(n) eine sinnvolle Abfolge herstellen.
  • Von TN erstellte Karten: Gib lediglich das Thema vor und lasse die Gruppen den Kartensatz selbst erstellen. Tausche anschließend die Kartensätze zwischen den Gruppen aus und lasse dann die Sortierung vornehmen
  • Bildkarten: Anstelle von Karten mit Schlagworten lassen sich auch Fotografien, z.B eines Arbeitsablaufs, verwenden.

Einige Beispiele für den Einsatz der Sortier-Methode:

  • Kommunikationstraining: Karten mit Aussagen in wörtlicher Rede: „Welche dieser Aussagen halten Sie für besonders anfällig für Fehldeutungen und Missverständnisse?“
  • Technisches Training mit Aufbau- oder Wartungsreihenfolgen: „Bringen Sie alle Schritte der Inbetriebnahme des Geräts in eine Reihenfolge, beginnend mit dem Aufstellen des Geräts bis hin zum ersten gefertigten Ergebnis.“
  • Prozessschulungen: „Bringen Sie alle Schritte in die richtige Reihenfolge: vom Eingang einer Bestellung bis hin zur Auslieferung.“
  • Zeitmanagement-Seminar: „Welche der hier genannten ‚Zeitdiebe’ erscheinen Ihnen besonders schwer auszuräumen?“
  • Train-the-Trainer: „Bringen Sie die Schritte des Seminarplanungsprozesses in eine Ihnen sinnvoll erscheinende Reihenfolge.“
  • Medizinisches Pflegetraining: „In welcher Reihenfolge nehmen Sie welche Handlungen am Patienten vor? Welcher Schritt fehlt?“

Die Stärke dieser Aktionsform liegt darin, dass die Teilnehmer die Diskussion über „richtig oder falsch“ untereinander führen. Die Gruppen bestimmen dabei selbst das Tempo und den Umfang der Diskussion einzelner Karten.

Viel Erfolg mit dieser tollen Methode (die fast eine “Geling”-Garantie mitbringt)!

 

 


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